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1. Bd. 2 - S. 580

1883 - Leipzig : Engelmann
580 Die Zeit des heiligen Bundes. §. 960. 961. und Buke bet Gräfin Dolore- u. a.) und Dramen (Halle und Jerusalem; die Gleichen u. «.), die burd) ihre Schranken-losiakeit die Ueberspanntheit dieser Schule bcutfunben. Diese Ueberspanntheit erscheint krankhaft gesteigert >n dem matt» betfiaen von dem „Laubwerk mittelalterlicher Ritterlichkeit" durchwachsenen Romanen des trommen Freiheitskampiers de la Motte Fouqut (Unbine, ein Märchen, die Beseelung btt elementaren Naturkrafte darstellend, nicht ohne Doesie und satte Sinnigkeit, wenn auch bet Bewunberung. die es einst gefüllten, nicht würdig; der Zauberring u. a.). in krampfhafter Höhe bei dem, übrigens in seiner Art sehr talentvolle» und mit allen Künsten, besonders der M u 111, Amad vertrauten Amadeus leig. Ernst Theod. Wilh.) Hoffmann dem Verfasser der humoristischen Errahlungen: Elixire Softmann des Teufels; Kater Murr; Serapionsbrüder (eine aus dem Nordsternbund hervorgegangen«! Ge,cllichaft beten Namen 1776—182° den Rahmen abgab für eine Reihe von Novellen); Nachtstüde; Klein Zaches; Phantasiestucke in Callots Manier u. a. Wild und phantastisch ahmte Hoffmann den Jean Paul nach, aber ohne den Frieden in sich zu tragen. seine «chopiungcn, wie gelungen auch manche seiner Charakterzeichnungen sein mögen, haben etwas Finsteres . Dämon,,ches Grau,en> erregendes, sie sind „ein Bilb eines zerrissenen Herzens", ein „Hohlspiegel, in dem alle Gestalten zu Doppelbildern und Fratzen werben" und den Leset mit einem rounberlichen Grauen durchriesln, toeme Schritten stnb das treue Ädv,u feines ruhelosen, zerfahrenen Lebens und feinet aufgeregten Stimmung in durch,chwarmten Nachten. In Fouque scher Manier sinb auch bic Romane und Novellen von Franz Horn gehalten. — Die Begeisterung und Schwärmerei ba deutschen Jugenb währcnb der Freiheitskriege und unmittelbar nachher wat Nicht ohne Einfluß, auf diese überreizte 45oe|u. §.960. Körner. Uhland. Arndt. Rückert. Die Befreiungskriege „zündeten auch in der trüben und dämmerigen Poesie eine kurze Taghelle", indem der tapfere Theodor Körner aus Dresden (Sohn von Schiller'« Freund) in einer kräftigen, volkstümlichen Liederpoesie „Leier und Schwert", der wackere Ludwig Uhland aus Tübingen, der patriotische E. Moritz Arndt und Friedrich Rückert in seinen Jugendgedichten („geharnischte Sonette") von deutscher Eiuheil und Freiheit, von Treue und Ehre sangen und in Schiller's Geist an das Vaterland mahnten. Aber die Begeisterung der Freiheitskämpfe ging vorüber und die Ruhe und Erschlaffung, die sich über Europa lagerte, war der romantischen Dichtung günstiger, als dem aufregenden Freiheitsgesang. Körner, der in Lützow's Freischaar diente, fiel im Krieg; Rückert wandte sich der Romantik zu, die dem schwärmenden, empfindsamen Geschlechte mehr zusagte, indem er in den „östlichen Rosen" die weichen Gefühle orientalischer Poesie besang und in seinen Ueber-setzungm und Nachbildungen von Indiens beschaulichen Dichtwerken („Rat und Damajanti*) und den Makamen des arabischen Dichters Hariri durch die Biegsamkeit unserer Sprache die Nachbarvölker in Erstaunen setzte. Was vermochten einzelne Stimmen gegen die Richtung der Zeit, die über den Träumen an eine schöne Vergangenheit und über frommen Gefühlen und religiösen Schwärmereien die Gegenwart und das. was Noth that, übersah und mißkannte? T«, »Silier Theodor Körner, geb. zu Dresden 1791. begab sich noch vor Vollendung seiner Studien von Leipzig nach Wien. 1791 1813 wo er sich zuerst durch bramatische Dichtungen: „der grüne Domino", „der Nachtwachtet , und namentlich durch die 1791-1813. fixwifl", .Fiosamundc" und „Zriny" bekannt machte. Das letztere in Schiller',chem Geiste «edichete Trauerspiel war in jener Zeit der gährenden Volkskrast durch seine Darstellung echten Heldenmuths von großer Wir. kung. In den Freiheitskriegen, an denen er als Freiwilliger Theil nahm zeichnete er sich durch ferne Tapferkeit aus, bis er neben der Straße von Schwerin nach Gabebu,ch unweit Rosenberg den Heldentod starb (2b. Aug. 1813). Seme Ufalanb lyrischen Gedichte: Leier und Schwert verehrt das deutsche Volk als theures Vermachtmß. Ludw. Uhland, geb. 1787—1862. 1787 in Tübingen, wo er sich um 1605 dem Studium der Rechtswissenschaft widmete. ^^^ga^n von der vattr-ländischen Richtung der romantischen Schule, hat er das Schwärmer,,che und Träumerische, eben darum aber auch Ge spannte und Unwahre, welches dem Deutschthum der alteren 5k0tncintif anüouflanvifl 1815 erschienene Sammlung feinet patriotischen „Gedichte" war Nicht ohneeinfluß *“[***.&'”athiungen der ©tanbt seines Vaterlandes und fand allenthalben eine begeisterte Au,nähme. Seit dem jähre 1819 wirkte er als Jkitglted bet Würtenibetgifchen Stände kämmet und legte, um sich die,einberufe ungestört widmen zu k°nmn. 'M jahte 1833 die ibm einiae Sabre früher verliehene Professur der deutschen Sprache und Literatur nieder. Er geborte zu den eifrigsten Gliedern der konstitutionellen Opposition. Außer seinen durch Gemütlichkeit und wahre Empftndung ausgezeichneten lytischen Gedichten, Balladen und Romanzen, in denen sich eine vatetland^che Gesinnung und eine tiefe Bewunderung für vergangene Herrlichkeit kund gibt, bentzen wir noch -wige dramat. che fltb iten Herzog ««J» Schwaben; Ludwig bet Baier) und eine musterhafte Sammlung „alter hoch -und m et erb eutfchet D°lkslieder nebst einer Abhandlung über ..Walther von der Dogelweide". Als treuer Vorkämpfer des Fortschritts und aller -htl.chn Ideen durch Wort und That, so daß er die Ordensverleihungen von zwei deut,chen Königen zurückwies, war Uhland dem deutschen Volke ein theurer Name, daher dessen Sympathien ihn mit seltener Anhänglichkeit in den Tod begleiteten Arndt s+ 13 Nov 1862) — E Moritz Arndt, geb. 1769 auf der Insel Rügen, studirte in Greftswald und jena und machte 1769-1860. dann große Reifen.' die feinen geistigen Gesichtskreis erweiterten. Ais Professor ^^"ifswaldjo^erfichdurchseine frnfinnine Sckriit Geist der Reit" Napoleon s Ungnade zu, so daß er sich zwei jalju (von i»u/—lsuaj in »loa bolrn aufhalten mußte und später nur durdi Annahme des Namens Allmaiui den Nachstellungen in ®eut|djland ent» ainfl 5m Jahre 1812 begab er sich nach Petersburg und wirkte dann als Freund und Verehrer des Freiherr« vom Stern durch patriotische Gedichte und Schriften („bet Rkein Deutschlands Strom. »bet Demsch^nds Gren,c . Soldatenkatechismus" u. a.) füt die Sache bet deutschen Freiheit gegen Napoleons erhielt er die Professur der neuern Geschichte in Bonn, wurde aber schon im folgenden jähr, als bet bknde'nag°Hi,chen Umtrieben beteiligt, suspenditt, eine unveibiente Strafe, bte erst bei dem Regierungsantritt des^Konigs Fnednch Wilhelm Iv. aufqehoben wurde. „Ihm war das herbe Loos befchieden. Anfechtungen von solch» Sette zu erfahren, wodin et seine hiebe gewendet hatte." Unter seinen spätern Schriften sinb seine „Schwedische Geschichten unter anrb bis ctfharniscfetcn Sonette" enthielten, gab er unter dem Namcn Stetmund Weimar hciaus. Cctne Frucht barkeit ist" beispiellos und feine Virtuosität in Handhabung der Form führte ihn zu den mannich,achsten Dichtung^ Dem Inhalt nach lassen sie sich eintheilen in lyrische Gedichte von bunter ^ und Bearbeitungen orientalischer Poesien, und in Dichtungen religiösen Inhalts (..Leben Jesu , „Saul unv David"; „Hetodes der Große,, u. «.)• §. 961. Goethe's Alter. Goethe, dem „das schöne Gleichmaß der Person, Uchfeit und ihre ästhetische Befriedigung" alö Hauptziel galt, fand kein Gefallen an den
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