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1. Bd. 2 - S. 776

1883 - Leipzig : Engelmann
Canada, 1837. Nor 1838. Ostindien. 1840. 1841. 776 Die Zeit des französischen Bürgerkönigthums. §. 1068. zustand auf jede Weise aufrecht zu erhalten und sich das Vertrauen der Regierungen und die Sympathien der Völker zu erwerben; in den außereuropäischen Gebieten richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf Stärkung und Vergrößerung der englischen Besitzungen und Territorien, auf Erweiterung unv Hebung des Colonialwesens und auf Befestigung der britischen Herrschaft. 1) In Canada, besonders in dem einst zu Frankreich gehörenden und größtentheils von Franzosen bewohnten Unter-Canada, waren im Laufe der Zeit viele Beschwerden über Druck der Regierung, über Beeinträchtigung der nationalen Einrichtungen, Sitten, Sprache und Religion, über Bevorzugung der englischen Ansiedler und ihrer Interessen vor den altfranzösischen laut geworden und hatten, besonders seitdem der talentvolle und rührige Pap ineau das Haupt der Oppositionspartei geworden, eine große Aufregung erzeugt. Aufgestistet von den Nord-amerikanern, die diese nördlichen Staaten ihrer Union beizufügen wünschten, verlangten die Canadier drei Punkte, die ihre nationale Selbständigkeit sicher stellen und den Weg zu einer demokratischen Selbstregierung bahnen sollten — Wählbarkeit des bisher von dem englischen Statthalter aus Beamten und Richtern ernannten Gesetzgebungs-Raths (Oberhauses); Ausdehnung des dem Hause der Gemeinen (Assembly) zustehenden Steuerbewilligungsrechts; Verantwortlichkeit des den Gouverneur umgebenden Verwaltungs-Raths gegenüber der gesetzgebenden Gewalt. Als diese Forderungen abgelehnt wurden, erfolgte von Seiten der untercanadischen Stände eine Steuerverweigerung. Das Beispiel und die Nähe der vereinigten Freistaaten, die, auf die Macht des meerbeherrschenden Englands stets eifersüchtig, leicht Hülfe leisten konnten, machte die Sache bedenklich. Schon waren an verschiedenen Orten Ausstände ausgebrochen; amerikanische Freiwillige erhöhten den Muth der Kinder der Freiheit (Independenten); Englands Herrschaft über Canada schien zu wanken. Aber durch Klugheit und Energie schlug die britische Regierung die drohende Bewegung nieder. Sie nährte die Nationaleifersucht der britischen Bevölkerung gegen die französische und erzeugte dadurch Spaltung und Parteiung unter den Canadiern; sie nahm eine kriegerische Haltung gegen die Amerikaner an und schickte den kraftvollen, energischen Lord Dnrham, das Haupt der radrealen Whigs, als Gouverneur mit diktatorischer Gewalt nach Canada. Dieser stellte durch Kraft und Milde die Ordnung wieder her, und wenn gleich sein Verfahren ihm das Mißfallen des Ministeriums zuzog, so daß er bald sein Amt niederlegte und nach England zurückkehrte (wo er kurze Zeit nachher, 28. Juli 1840, in ein frühes Grab sank), so wurde doch die Ruhe nicht weiter gestört. — In der Folge wurden Einleitungen getroffen, sämmtliche britische Besitzungen in Nordamerika durch eine gemeinsame Repräsentativ-Verfassung zu einem Staatsganzen zu ver-einigen. 2) In Ostindien erlangte die britische Herrschaft eine größere Ausdehnung und der britische Kriegsruhm neuen Glanz. Durch kluge Einmischung in die Thronkämpfe der mohammedanischen Fürsten war es den Engländern gelungen, ihr Gebiet über das rechte Jndusufer auszudehnen und sich der wichtigen Handelsstädte Peschanr, Kabul, Ghasni, Kandahar u. a. durch Besatzungen zu versichern; da glückte es dem russischen Einflüsse, das streitbare, tapfere Bergvolk der Afghanen zum Aufstand und blutigen Kampf gegen die Engländer zu reizen. In Kabul, Ghasni u. a. O. wurde die britische Besatzung vertrieben und unter der Anführung Dost Mohammeds und seines energischen Sohnes Akbar alles Land bis zum Indus mit wilder Kriegswuth erfüllt; nur in Dschellalabad hielt sich der tapfere General Sale durch die heldeumüthigste Vertheidigung; in Kandahar fiel der berühmte Reisende Alex. Bntnes als Opfer seines Forschungstriebes. Afghanistan war unhaltbar; aber die Niederlage und die beleidigte Nationalehre Englands forderte Rache. Darum unternahm der tapfere Gouverneur Ellenborongh einen neuen Feldzug, um die britische Kriegsehre herzustellen und die Feinde zu züchtigen. Jstalif und Kabul gingen in Flammen auf und alles Land der Afghanen vom Jndusufer bis an die riesigen Arme des Hindnknhgebirgs wurde mit Feuer und Schwert schwer heimgesucht. Dann verließen die britischen Heere Afghanistan, um ihre Waffen gegen nähere Fcinde zu kehren. Sind, ein großes Land am südlichen Indus, dessen Emir mit den Afghanen verbunden gewesen, wurde von General Napier bekriegt und nach Eroberung der Hauptstadt Hyderabad dem englischen Gebiet beigefügt. Lord Ellenborough, dessen kriegerischer Sinn dem Handelsgeiste der ostindischen Compagnie nicht zujagte, wurde auf deren Betreiben zurückgerufen und durch Sir W. Hardinge ersetzt. Allein so friedfertig des letztem Instructionen waren.
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