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1. Bd. 3, Abt. 1 - S. 18

1891 - Cöthen : Schulze
— 18 — verließ der Kaiser die Stadt, wie er dem Papste eidlich hatte versprechen müssen. Der „'chuiäljli.chc Vertrag", die schimpfliche Eile empörte Männer, wie Petrarca. „Unser Kaiser", ruft er aus, „raffte die Krone an sich und ging nach Deutschland hinweg, zufrieden mit dem bloßen Namen des Imperiums. Wir hofften, er werde das Verlorene wiedergewinnen. Nun wagt er nicht einmal das Seine zu behaupten: ohne daß ihm ein Verfolger nachsetzte, flieht er davon . . .!" Nur um Geldgeschäfte zu machen, schien er Italien zu durchziehen. Die Visconti bestätigte er gegen ansehnliche Summen als Neicksvikare, und auch Florenz erkaufte seine Freundschaft. — Auch pine Zweite ftafirt. die er 1368 und 69 nafl.statten unternahm, brachte ihm wohl Geld, aber keine Ehre ein. Mit einem ungewöhnlich großen Heere griff er tat Aufträge des Papstes Urban V. die Visconti von Mailand an. Aber er „nam golbes unbe fulvers genoch van . deine van Meylan unde toch mit ftnen Here enwech" *). In Rom, I wohin Urban V. 1367 gekommen war, (um freilich schon 1370 nach Avignon zurückzukehren,) hatte Karl Iv. -eine Begegnung mit dem Papste, dessen Pferd er bis zur Peterskirche .am „Rüget führte. „Daz heten di Römer für ein gross schmochheit dem repch" **). — Auf den Reichstagen m Nürnberg und Mek. 1355 und 56—ttrnrbe die „Goldene Bulle" beraten und erlassen, das große Reichsgrundgesetz, welche nicht bloß die Königswahl und den Königsprnnk ordnete, sondern auch den Kurfürsten febr weitgebende Rechte zuwies. Außerdem beschränkte es das ^ebdeweseii und unterdrückte das selbständig geübte Bündnisrecht. Das Bündnisverbot richtete sich besonders gegen die Städte. Ihnen war Karl Iv. von Ansang anjiim; lich gesinnt. Hatten sie ihm doch bei Beginn seiner Regierung sich nur ungern gefügt. So hob er bereits aus dem Tage von Nitrit-berg 1350 den Bund der schwäbischen Städte aus. Nur zu Landfriedenseinungen sollten Fürsten, Herren und Städte zusammentreten. In solchen Bünden, mit denen er Deutschland zu überziehen strebte, mochte er ein Mittel sehen, die Königsmacht neu zu kräftigen. Es mißlang doch am Ende, und man tadelte ihn, daß er wohl in Böhmen, nickt aber in Deutschland den Landfrieden durchgreifend gehandhabt hätte. — Überhaupt wendete er seinen Erblanben und seinem Hause den größten Eifer zu. Schon 1348 hatte er durch Errichtung einer *) Detmar-Chronik von Lübeck. Städtechron. 19 S. 540. **) Ulmau Stromer, Püchel von meint geslechet Kap. 3. Städtechron. 1 <3.31.
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