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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 87

1875 - Regensburg : Manz
87 Nach Ali's Ermordung kam die Chalisenreihe der Omlnjaden zur Herrschaft, unter welcher die Araber 711 von Afrika aus bei dem heutigen Gibraltar*) nach Spanien hinübersetzten und, nach der Besiegung der Westgothen, den größten Theil dieser Halbinsel in Besitz nahmen, worin sie nun ebenfalls den Islam verbreiteten. Als jedoch die Araber über die Pyrenäen tu Frankreich eindrangen, wurden sie von Karl Kartell in der §. 50 erwähnten Schlacht bei Tours zum Rückzüge gezwungen. Seit dem Jahre 750 kam ein neues Chalisen-geschlecht, die Abassiden, an die Reihe; ihr Regierungssitz war Bagdad. Unter ihnen erreichte das Chalisat den Gipfel seines Glanzes. Einer der Omaijeden, Abderrhaman, war dem Vernichtungsschwerte der Abassiden entronnen, hatte sich nach Spanien gewandt und dort das Chalifat von Cordova gestiftet, welches bei seiner Familie bis 1036 blieb. Die Abassiden haben sich nicht durch große Kriegsthaten, sondern durch die von ihnen mit Vorlieoe betriebene Pflege der Wissenschaften und Künste ausgezeichnet. — Unter ihnen glänzt namentlich Harun al Raschid, ein Zeitgenosse Karls des Großen (787—809), hervor. Aber gerade diese Richtung beförderte den Sturz des abafsidischen Geschlechtes und bewies überhaupt, daß sich der trügerische Muhamedauismus mit der Wahrheit des Wissens nicht verträgt. Nach dem Tode Harun's ging die innere Kraft des Chalisen-reiches einem raschen Verfall entgegen. Schon um das Jahr 9o0 nach Christus rissen die obersten Beamten der Chalisen von Bagdad alle Gewalt an sich — ähnlich wie in Franken die Majordomus —; sie hießen Emir al Omrah (d. i. Fürst der Fürsten) und waren in der Regel von Gebnrt Türken; an ihre Stelle traten dann die Seld-schncken, welche im Gebiete des ungeheuren Chalifenreiches selbstständige Sultanherrschaften gründeten. — So sank der innerlich hohle Muhamedauismus, wie jedes Unwahre, schnell von seiner stolzen Höhe herab. Das weibliche Geschlecht befand sich bei den Mnhamedanern, wie noch jetzt, in einer durchaus untergeordneten Stellung. Es herrscht bei ihueu Vielweiberei und die Frauen führen ein eingeschlossenes Leben. — Nur in Spanien entwickelte sich bei den Muhamedauern eine nngemeine Zartheit und Gefälligkeit im Umgang mit dem weiblichen Geschlechte. — Schon Abderrhaman I. begünstigte Ehen mit Christinnen, wobei die Fortdauer christlicher Housfrauenrechte nicht ausbleiben konnte. *) Von dem arabischen Feldherrn Tank erhielt Gibraltar seinen Namen „Gebel al Tarik" (Berg des Tank).
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