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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 153

1875 - Regensburg : Manz
153 * Sie verheerten daher ganz Deutschland und verübten die unerhörtesten Grausamkeiten, ohne daß Wallenstein ihnen Einhalt that; er hielt sich in Böhmen, und anstatt den Feind zum Frieden zu nöthigen, verfiel er in eine räthselhafte Unthätigkeit. Die Ursache lag darin, daß er, nicht zufrieden mit dem Lohne, den er vom Kaiser erwarten konnte, mit dessen Feinden in Unterhandlungen trat, um sich mit ihrer Hilfe Böhmens zu bemächtigen. Sein Plan wnrde aber verrathen und er in Folge dessen zu Eger (1634) ermordet. Nach dem Tode Wallensteins übernahm Ferdinands Sohn, König Ferdinand Iii., welcher (1637—1657) als Kaiser folgte, den Heeresbefehl und schlug die Schweden in der furchtbaren Schlacht bei Nördliligen (1634). Der Kurfürst vou Sachsen schloß darauf mit dem Kaiser den sogenannten Prager Separatfrieden, dem noch andere protestantische Fürsten beitraten, und sicherte sich dadurch die Lausitz. Jetzt schien sich in Deutschland Alles zur langersehnten Ruhe anzulassen; doch Frankreich, das von Anfang an die Schweden nur heimlich begünstigt hatte, trat jetzt offen mit ihnen gegen den Kaiser auf, und beide machten nun jene greuelvollen Plündernngs- und Verheerungszüge durch Deutschland, welche den Namen „Schweb und Franzos" unter dem Volke für immer gebrandmarkt, sowie auch jenen der Protestanten wahrlich nicht mit Ruhm bedeckt haben. Frankreich beabsichtigte mit dieser Einmischung nichts anderes als Habsbnrgs Macht zu verringern und deutsche Länder am Rhein an sich zu reißen. Dadurch verwandelte sich der Religionskrieg — was er eigentlich von vornherein nicht ganz gewesen war — vollends in einen ganz weltlichen politischen Partei- und Bürgerkrieg. Die Verhältnisse gestalteten sich fortan unglücklich für den Kaiser, da die Schweden unter Banner bei Wittstock (1636) einen Sieg erfochten, der die Ehre der schwedischen Waffen wieder herstellte. Das unglückliche Sachsen mußte für sein Bündniß mit dem Kaiser tief die Rache der Sieger sühlen. Der Kaiser erlebte das Ende des unseligen Krieges nicht. Er starb am 15. Februar 1637. Ihm folgte sein Sohn Ferdinand Iii. '3?ach dem Siege bei Wittstock setzte sich die schwedische Armee nener-dings in Bayern und Sachsen fest. Der Kaiser schickte seinen Feldherrn Gallas gegen sie aus, welcher bisher den Elsaß gegen Bernhard von Weimar vertheidigt hatte. Dadurch wurde es dem Letztem leicht, in kurzer Zeit den Elsaß zu erobern. Alsbald daraus (1639) be-
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