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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 165

1875 - Regensburg : Manz
165 Europa's die Fürsten zu absoluter Macht gelangten, über alle Kräfte des Staates zum Angriff und zur Vertheidigung verfügen konnten und in der That tüchtige Heere besaßen, wurde Polen in Folge der Ohnmacht seiner Könige immer hilfloser. Nach dem Tode Johann Sobieski's (1674—1696), des heldenmütigen Kämpfers gegen die Türken, wurde der Kurfürst von Sachsen, August Ii., auf den Thron erhoben (1696—1733), dem ebenso wie seinen Vorgängern die Kraft fehlte, den sinkenden Staat zu retten. Dieser nahm nun den Antrag Peter's des Großen zu einem Bündniß gegen Schweden mit Vergnü--gen an, und so begann denn der große nordische Krieg (1700— 1721). Der mit so übermäßiger Macht angegriffene junge Schwedenkönig wandte sich rasch entschlossen gegen Seeland, bombardirte Kopenhagen und zwang Dänemark zum Frieden. Hierauf setzte er mitten im Winter nach Livland über und schlug mit 8000 Schweden 80,000 Russen bei Narwa (1700). Dann eroberte er in einer Reihe siegreicher Gefechte ganz Polen, ließ einen polnischen Edelmann, Stanislaus Lescmski, zum Könige wählen, rückte in Sachsen ein und nöthigte August den Starken im Frieden zu Altranstädt, auf die Krone Polens zu verzichten. Jetzt wandte er sich wieder gegen den Car Peter, trieb ihn in mehreren Gefechten vor sich her, drang in die Sümpfe und Wälder der Ukraine vor, wo er sich mit dem von Rußland abhängigen Kosaken-Hetmann (Wahlfürsten) Mazeppa vereinigte, erlitt aber während der Belagerung von Pultawa durch die feindliche Uebermacht eine vollständige Niederlage (1709). Diese Niederlage war mit so furchtbarer, als ihm der Rückzug nach Schweden verschlossen war und ihm Nichts übrig blieb, als sich mit dem Reste des Heeres, etwa 2000 Mann, jenseits des Dniepr auf türkisches Gebiet zu retten. Es gelang ihm, den Sultan zu einer Kriegserklärung an die Russe» zu bewegen. Peter der Große ward mit seinen Truppen umzingelt; da befreite ihn seine kluge Gemahlin Katharina (ein deutsches Mädchen aus niederem Stande), welche vom Großvezier den Frieden erkauft hatte. Karl tobte vor Wuth, allein er vermochte Nichts zu ändern. Auf die Nachricht von der Schlacht bei Pultawa waren die Dänen und Sachsen abermals aufgestanden; König August hatte sich der polnischen Krone wieder bemächtigt. Vergebens suchte Peter der Große feie Auslieferung Karl's zu erkaufen, obschon dieser dem Sultan längst lästig war. Karl blieb biesem recht zum Aerger und mußte enblich mit Gewalt nach Abrianopel gebracht werben,
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