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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 175

1875 - Regensburg : Manz
175 großen Kostenaufwand hatte dasselbe seine Kolonien zu einer herrlichen Blüthe gebracht, so daß die Zahl der Bürger innerhalb hundertsünszig Jahre schon zu drei Millionen angewachsen war. Es schien daher auch billig, daß sie zur Abtragung der dadurch vergrößerten englischen Nationalschuld steuerten. Die Kolonien aber bestritten dem englischen Parlamente das Recht, ihnen Steuern aufzuerlegen, wenn ihnen nicht auch das Recht gewährt würde, ihrerseits Abgeordnete in dasselbe zu schicken. Als dessenungeachtet das engliche Parlament im Jahre 1765 die Stempelsteuer einführte, nach welcher sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, entstand die größte Unzufriedenheit und die Regierung war genöthigt, die Steuer wieder fallen zu lassen. Dafür aber legte das Parlament eine bedeutende Steuer auf den Thee. Allein die Amerikaner tranken keinen Thee mehr, und als 1773 die englisch-ostindische Handelscompagnie Thee im Hafen von Boston einführte, erstiegen siebzehn, als Matrosen verkleidete Bürger die englischen Schiffe und warfen über dreihundert Kisten Thee in's Meer. Dieser berühmt gewordene Theesturm in Boston trieb die englische Regierung zu Gewaltmaßregeln, worauf sich die Abgeordneten der Kolonien zu Philadelphia versammelten und den Beschluß faßten, keine Waaren aus England oder den andern englischen Kolonien zuzulassen. Als hierauf das Mutterland dem Widerstände mit Gewalt ein Ende machen wollte, brach der Krieg aus (1775), und die dreizehn nordamerikanischen Kolonien erklärten sich für unabhängige Staaten (1776). An ihrer Spitze befand sich ein ausgezeichneter Staatsmann und Feldherr, Georg Washington. Nachdem sie sich im Anfange mit Mühe gegen die Uebermacht der Engländer vertheidigt hatten, fanden sie endlich bei den Feinden derselben in Europa (den Franzosen, Spaniern und Holländern) Unterstützung und brachten es durch die kluge Vermittlung ihres Gesandten in Paris, Benjamin Franklin, zum Abschlüsse vortheilhafter Bündnisse. Nun nahm der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg eine entschiedene Wendung. Zur See waren die Engländer meist siegreich gegen die feindlichen Mächte. Die Ermüdung aller kriegführenden Theile führte endlich im Jahre 1783 den Frieden zu Versailles herbei, in welchem England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannte. Für den Verlust in Nordamerika wußte sich jedoch England in Asien zu entschädigen; die englisch-ostindische Handelscompagnie stiftete daselbst ein Reich, welches an Größe das Mut-
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