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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 198

1875 - Regensburg : Manz
198 und anmaßende revolutionäre Forderungen gestellt; besonders mächtig waren aber die Aufstände in Wien und Berlin (s. g. Märztage). Friedrich Wilhelm Iv. erkannte das Streben seines Volkes nack-größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm entgegen, indem er im April 1847 den Landtag nach Berlin berief und ihm das Recht der Stenerbewilligung und eine berathende Stimme bei der Gesetzgebung einräumte. Doch der Bewegung war nicht mehr Einhalt zu thun. Ueberall hatte sich der Zündstoff der Revolution angehäuft und es bedurfte nur eiues Funkens, um ihn zur Hellen Flamme emporlodern zu sehen. Die Nachricht von den Vorgängen in Paris durchlief wie ein elektrischer Schlag ganz Deutschland, und entzündete in Berlin am 18. März einen fürchterlichen Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten aber die Oberhand und es gelang, die Revolution gänzlich niederzuwerfen. Hierauf gab Friedrich Wilhelm dem Lande eine Verfassung, welche noch heute besteht. In Wien wurde der Revolution durch die Erstürmung dieser Stadt zuerst der Hals gebrochen, und der seit 1835 regierende Kaiser Ferdinand räumte seinem Neffen Franz Josef (1848) den Thron ein, worauf auch gegen das in vollem und siegreichem Aufstande begriffene Ungarn kräftiger eingeschritten, und durch Bezwingung desselben das überall noch mehr oder weniger lodernde Revolutionsfeuer vollends gedämpft wurde. Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes. Die Fürsten mußten nachgeben und im Mai 1848 wurde die deutsche Nationalversammlung (sogenanntes deutsches Parlament) in der Paulskirche iu Frankfurt a. M. eröffnet und der Erzherzog Johann von Oesterreich zum Reichsverweser ernannt. Der Bundestag war abgeschafft. Dieses deutsche Parlament ging aber immer weiter in den Bahnen der Revolution; als sogenanntes Rumpfparlament tagte es noch in Stuttgart, wo es auseinander gejagt wurde (1849). 3rt den Märztagen von 1848 hatten sich auch die Schleswig-Holsteiner wider deu dänischen Druck erhoben, und es entstand daraus ein Krieg, der mit dem Frtebeu zu Berlin enbigte (1850); die fernere Erhebung der Schleswig - Holsteiner enbigte 1851: sie würde von Oesterreich mit Gewalt unterdrückt. — Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. Am heftigsten war der Aufruhr in
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