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1. Ergänzungsheft für die Rheinprovinz - S. 23

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
sich vor dem strengen preußischen Regiment; „Zn den Preußen gehen" hieß es noch Jahrzehnte hindurch, wenn jemand Soldat werden mußte. Aber wie anders war es schon 1840, als die Franzosen ihre Hand wieder nach dem Rheinlande ausstreckten! Da sang der Kölner Dichter Nikolaus Becker, auch geborener Rheinländer, jenes berühmte Lied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein", und mit ihm sang das ganze Rheinland in heller Begeisterung. Niemand wollte Preußen verlassen. Zu 105. Die rheinische Industrie. 1. Durch die Dampfmaschine hat auch die Industrie unserer Rheinprovinz einen großartigen Aufschwung genommen. Die Tuch-sabrikation steht hier an der Spitze der gesamten preußischen Tuchindustrie. In Eupen sind die leistungsfähigsten Tuchfabriken zu finden; sie verschicken ihre Waren bis zur Türkei, ja selbst nach China und Ostindien. Auch Aachen hat Tuchfabriken und außerdem viele Nadelfabriken, die ihre Erzeugnisse durch ganz Deutschland und die Nachbarländer schicken. Krefeld ist der Hauptort für Samt-und Seideweberei. Etwa 150 Fabriken liefern jährlich Samt- und Seidenstoffe, Samt- und Seidenbänder im Gesamtwerte von 80 Millionen Mark. Keine andere deutsche Stadt kommt hierin Krefeld gleich. Elberfeld ist der Hauptsitz für Baumwollen- und Wollenwaren, Barmen der Hauptsitz für Bandwaren. Hier reiht sich Fabrik an Fabrik, besonders längs der Wupper, und die zahlreichen, turmartigen Essen strömen unaufhörlich ihren fchwarzen Qualm in die Luft. In Düren befinden sich Papierfabriken in höchster Blüte, sie versenden große Masseit Papier durch ganz Europa, ja sogar in fremde Erdteile. Malmedy hat auch bedeutende Gerbereien und Lederfabriken, die bedeutendsten von gauz Preußen. In Stolberg findet man die ersten Glashütten Deutschlands und die größte Sodafabrik Preußens. Solingen ist in ganz Deutschland und den westlichen Nachbarländern berühmt durch seine Waffen-, Messer- und Scherenfabriken. 2. An der Nahe findet sich eine Industrie, die einzig auf der ganzen Welt dasteht — die Achatschleifereien. All die kleinen Achat-gegenstände, die auf Messen und Jahrmärkten feilgeboten werden, all der Achatschmnck, mit dem sich die Frauen auf dem ganzen Erden-rund schmücken — er kommt ans unsern Rheinlanden. In mehr als hundert Werkstätten werden in dem Städtchen Oberstem und Idar die Achate geschliffen und in Metall gefaßt. 3. In der Rheinprovinz findet sich auch die größte Fabrik der Welt: die Gußstahlfabrik von Krupp in Essen. Diese Fabrik bedeckt einen Flächenraum von 4 qkm, mit ihren Tausenden von Arbeiterwohnungen bildet sie eine Stadt für sich. Der Rauch, der ans dem Wald von Kaminen aufsteigt, breitet sich wie ein dunkler Schleier über
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