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1. Ergänzungsheft für die Rheinprovinz - S. 25

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Zu 114. Der deutsch - frarrzöftsche Krieg im Gebiete der Weinprovinz. 1870. 1. Als der Krieg ausbrach, drohte natürlich der Rheinprovinz die größte Gefahr. Napoleon näherte sich ihr mit einer großen Armee, und bei Saarbrücken fand das erste Gefecht in diesem Kriege statt. Die wenigen dort stehenden Preußen zogen sich vor der ungeheuern Übermacht der Franzosen in größter Ordnung und unter tapferer Gegenwehr zurück. Sie verloren in diesem Gefechte etwa achtzig Mann. Die Franzosen rückten in Saarbrücken ein, und der französische General fragte den Bürgermeister der Stadt, wieviel Mann ihnen gegenübergestanden hätten. Als ihm die geringe Zahl genannt wurde, schaute er einige Augenblicke schweigend zur Erde, dann sagte er: „Ich muß gestehen, daß diese Preußen ausgezeichnete Soldaten sind". In Paris erhob sich großer Jubel ob dieses Sieges, Napoleon telegraphierte darüber an seine Gemahlin: „Louis hat soeben die Feuertaufe erhalten; er war von bewundernswerter Kaltblütigkeit und ließ sich gar nicht aus der Fassung bringen. Wir standen in erster Reihe, aber die Flinten- und Kanonenkugeln fielen zu unsern Füßen nieder. Louis hat eine Kugel behalten, welche ganz nahe vor ihm einschlug. Manche Soldaten weinten, als sie ihn so ruhig sahen". — Der Soldatenwitz nannte jenen Ort später die „Thränenpfütze". 2. Nicht lange brauchte man zu fürchten, daß die Rheingegend der Schauplatz des Krieges würde. Vier Tage später war die mörderische Schlacht bei Spichern, in der Nähe von Saarbrücken. An ihr nahmen auch rheinische Regimenter teil, so daß wir doppelten Grund haben, diese Schlacht im Gedächtnis zu behalten. Die Folgen dieser Schlacht waren groß. Die Franzosen verließen unsere Provinz, die nächsten Schlachten fanden auf französischem Boden statt. Die Bewohner der Rheinprovinz aber waren ihrer bangen Kriegssorgen ledig. Drei Tage später hatte Saarbrücken die große Freude, König Wilhelm in seinen Mauern zu sehen. Der höchste Kriegsherr hielt unter unermeßlichem Jubel der Bevölkerung und der anwesenden Truppen seinen Einzug in die vom Feinde befreite Stadt. Er besuchte die mit Verwundeten angefüllten Lazarette und fuhr dann unter dem begeisterten Zurufen des Volkes zum Hauptquartier in Feindesland. Als er nach beendetem Kriege wieder die Rheinprovinz betrat, jubelten ihm die dankbaren Rheinländer als ihrem Kaiser entgegen. Zu 122. Anteil der Uheinprooin; an der Gesetzgebung. Die Rheinprovinz hat, entsprechend ihrer Bedeutung und Einwohnerzahl, auch einen großen Anteil an der Gesetzgebung. Der König beruft zum Herrenhause viele Mitglieder aus der Rheinprovinz, außer-
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