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1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 11

1880 - Gotha : Perthes
V0kbemebkus&E1í Zu Sprïïner-Меже Hasb-Atlas: Mittelalter Usb Neuere Zeit. (17) Iberische Halbinsel Nr. Iv. Iberische Halbinsel yoii 1367 bis zur Vereinigung топ Castilien und Leon 147» und zum Fall des König- reichs Granada 1493. — Nebenkarten: 1. Gra- nada, — 2. Königreich Granada. — 3. Grenze von Gataluna. Von K. v. Spruner. Aragon verlor durch den oben erwähnten Vertrag vom Jahre 1258 den grössten Theil seiner südfranzö&ischen Besitzungen bis auf Carlat und Montpellier, erwarb aber dafür die Unabhängigkeit von französischer Lehnsherrschaft für die eatalonischen Lande. Eine Nebenlinie des Hauses erhielt 1262 unter Oberhoheit der aragonischen Herrscher das Königreich Mallorca, aus diesen Inseln sowie Rous- sillon, Cerdagne, Conflans und den in Frankreich noch übrigen Gebieten bestehend, welches Reich jedoch 1849 wieder an die Hauptlinie zurückfiel. In demselben Jahre wurden die französischen Besitzungen an die Krone Frankreich verkauft. Waren auch die Grenzen des aragonischen Besitzes auf der Halbinsel selbst nach vollendeter Eroberung von Valencia nur noch durch die 1305 im Vertrag von Campillo (oder Torelias) bedungene Abtretung des seit 1266 streitigen Östlichen Murcia’s mit den Städten Ali- cante, Orihuela, Elche etc. erweitert worden, so wurde dagegen in dieser Periode reiche Entschädigung für das in Frankreich Verlorene in Italien gefunden, aber frei- lich in Behauptung und Erstrebung dieses auswärtigen Besitzes dem Vaterlande die besten Kräfte entzogen. So ward 1282 das herrliche Sicilien den Angiovinen ent- rissen. 1297 erfolgte Seitens des Pabstes die Belehnung mit Sardinien und Corsica, doch konnte Corsica nie den Genuesern abgenommen werden, und Sardinien ward erst im Laufe des Xiv. Jahrhunderts nach harten Kämpfen mit Genua und Pisa zur völligen Unterwerfung gebracht. Alfonso V. erobert endlich auch 1442 Neapel, welches Reich aber erst nach langen Kriegen mit den Franzosen dauernd behauptet werden konnte. Mit Ferdinand, dem Neffen Alfonso’s, schliesst die Reihe der besonderen ara- gonischen Könige. Er war mit der eastilischen Thronerbin Isabella vermählt, und im Jahre 1479 erfolgte die Ver- einigung der beiden Reiche. Die grossen eatalonischen Grafschaften fielen allmälig an die Krone Aragon und wurden jüngeren Prinzen als Apanagen zugewiesen. Castilien litt in diesem ganzen Zeitraum an innerer Zerrüttung. durch die Thronfolgekämpfe mit den unrecht- mässig ausgeschlossenen Nachkommen Alfonso’s X., den 1 а Cerda, und durch die Parteiungen übermächtiger Adels- geschlechter, besonders der Lara und Наго. Die Eintheilung von Castilien und Leon ist nach den Bestimmungen des 1349 zu Alcala de Henares gehaltenen Landtages getroffen, wo als Hauptstädte für Castilien Burgos, Soria, Segovia, Avila und Valladolid, für Leon Leon, Toro, Zamora und Salamanca, für Toledo (später Neu - Castilien) Toledo, Madrid und Guadalaxara und für Andalusia Sevilla, Cordova, Jaen und Murcia aufgeführt werden. Extremadura erscheint erst seit dem Xvh. Jahrhundert als besondere Provinz und war früher zwischen Alt-Castilien und Leon getheilt; Galicien aber zählte zu Leon. ,. Die Kämpfe mit den Mauren, denen, nachdem die Almohaden mit der Eroberung von Sevilla 1248 unter- legen und der Vasallen-König ihres Geschlechtes 1257 aus dem Reiche Nibla vertrieben war, diesseit der Meerenge nur noch das 1238 zu Arjona gestiftete Königreich Granada und das kleine Gebiet von Alicante, die jedoch beide Castilien Huldigung leisten mussten, verblieben war, dauerten mit wenigen kurzen Zwischenräumen ununterbrochen fort. In ihnen wurden 1285 Tarifa, 1310 Quesada und Bedmar — die schon 1224 castilisch gewesen, aber 1298 wieder verloren gingen—, 1309 das wichtige Gibraltar erobert, 1340, im Verein mit Aragon und Portugal, der Sieg am Salado-Flusse bei Tarifa über die vereinigten Granadiner und die mächtigen Meriniden oder Zeneten aus Fes erfochten, 1344 Ageziras und das elf Jahre früher wieder verlorene Gibraltar eingenommen, 1410 Antequera und 1430 das seit 1298 in den Händen der Mohren befindliche Huescar nebst den umhegenden Burgen errungen. 1493 fiel endlich das Königreich Granada. Navarra, in seinen alten Grenzen verbleibend, fiel nach dem Tode Sancbo’s Vii. durch die Heirat seiner Schwester Bianca an das Haus der Grafen von Champagne aus dem Stamme Vermandois und von diesem durch die Erbin Johanna, welche 1276 mit König Philipp dem Schönen von Frankreich verlobt wurde, an das Haus Capet. Die Tochter Ludwig’s X., Johanna Ii., brachte es 1329 ihrem Gernahle Philipp, Grafen von Evreux, zu. Durch die Letzte dieser Regentenreihe, Bianca, welche den In- fanten Johann von Aragon ehelichte, kam das Königreich an dieses Haus, und als ihr Sohn und bestimmter Thron- folger Karl von Viana 1461 — und Johanna selbst 1479 gestorben war, mit dessen Tochter Eleonore an das Haus Grailly. Portugal erfreute sich unter einer Reihe tüchtiger Regenten bis zum Tode Fernäo’s 1383 eines immer zuneh- menden Flors. Nach dem Tode dieses Regenten entstand ein heftiger Krieg mit Castilien wegen der Thronfolge, den jedoch der Protector des Reichs, und nachmalige König Joäo durch den Sieg bei Aljubarota 1385 zu Gunsten Portugals entschied. Mit ihm und seinem Connetable Pereira begann die eigentliche Heldenperiode dieses Landes, unübertrefflich schön geschildert im 2. Theile von Schäfer s Geschichte Portugals. Ceuta ward 1415 erobert; mit Heinrich, dem dritten Sohne des Königs, begannen die be- deutenden Entdeckungen an Africa’s Westküste, welche den grossen Ruf der Portugiesen als Seefahrer im Mittelalter begründeten. 1418 ward das, übrigens nebst den Azoren seit 1351 bekannte Madeira wieder entdeckt, 1431 die Azoren besetzt, unter Alfons V., dem Africaner, 1443 das grüne Vorgebirge, 1456 dessen Inseln und Guinea aufgefunden. Alcazar es Seghir neben Ceuta wurde 1460, Arzilla und Tanger 1471 erobert und aus diesen Eroberungen in Mauretanien das Königreich Algarbe jenseit des Meeres gebildet. Der Plan von Granada ist aus dem grossen Prachtwerke Alexander de la Bordes reduciert. (18) Iberische Halbinsel Nr. V. Iberische Halbinsel; kirchliche Eintheilung seit der maurischen Zeit. — Nebenkarte: Kirchliche Eintheilung in der gothischen Zeit. Von K. v. Spruner; Revision und Nebenkarte von Th. Menke. Ueber eine grosse Anzahl von Diöcesen der Haupt- karte lieferte namentlich die España sagrada sehr reiches Material, ausserdem von den Diöcesen Ovieto, Tuy, Astorga, Lérida und Barbastro besondere Karten. Die Grenze in Extremadura, die von Avila, Pampiluna, Saragossa, Valencia, Cuenca, Murcia, Sevilla, Cadix sind den Karten von Güsse- feld und Lopez entlehnt; die von Malaga, Granada, Guadix und Almería nach einem Aufsatz im zweiten Theile von Büsching’s Magazin für neue Historie und Geographie eingetragen. Die ältere kirchliche Einthei- lung zur Zeit der Gothen stimmt ganz mit der damaligen politischen zusammen. Die Grenzen von Salamanca, Zamora, Ciudad Rodrigo, Valladolid, Osma, Segontia uüd Segovia dürften, soweit der Umfang der umliegenden Diöcesen nicht aus zuverlässigen Quellen bestimmt wurde, noch mancher Berichtigung im Einzelnen Unterliegen. Die Begrenzungen der portugiesischen Bis- thümer fanden sich auf einer alten, aus dem Ende des Xvii. Jahrhunderts herrührenden Karte dieses Landes von de Witt angezeigt. (19) Iberische Halbinsel Nr. Vi. Iberische Halbinsel seit dem Anfänge des Xvi. Jahrhunderts. — Nebenkarten: 1. Umgegend von Lissabon.— 2. Na- varra und die Vascongadas. Von K. v. Spruner; Revision von Tb. Menke. Nach Vereinigung der beiden Königreiche von Casti- lien und Aragon, für die jetzt der Name Spanien üblich wurde, eroberte Philipp I. 1512 den diesseit der Pyrenäen liegenden Theil von Navarra, nämlich die Merindades von Pampiluna, Estella, Olite, Sanguessa und Tudela. Der jenseitige — die Merindad de ultra puertos — blieb dem Hause Albret, den Erben der Foix, kam au die Bourbons und mit dem ersten Regenten dieses Hauses, Heinrich Iv., nebst dem Titel von Navarra an die fran- zösischen Könige. Noch weit bedeutender war die Vergrösserung der spanischen Besitzungen im Auslande. Durch die 1496 er- folgte Vermählung Philipp’s von Habsburg-Oesterreich mit Verlag Von Justus Perthes In Gotha. il
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