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1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 18

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Spruner-Menke Hand-Atlas: Mittelalter Tob Neuere Zeit. In Bezug auf lothringische Gaue, soweit sie auf Nr. I, Ii dargestellt sind, gaben mir die Herren Archi- var Piot in Brüssel, dessen Geographie der belgischen Gaue leider noch nicht gedruckt ist, Dr. Bor mann und Dr. Polain in Lüttich, Archivar Dr. Eltester in Coblenz, Professor ausm Worth in Bonn und der Historische Verein in Utrecht bereitwillig die er- betene Auskunft. Für die sächsischen und sclavanischen Gaue erhielt ich Beihülfe vom Historischen Verein zu Bremen, der mir durch Mittheilung eines für mich ausgearbeiteten Memoirs über die Gaue der Bremer Diöcese die Anregung gab, diese Gaue nochmals zu prüfen, und von den Herren Generaicons ul Dr. Schumacher in Santa Fé de Bogotá (nach ihm dor Gau Unimoti), Geh. Archivrath Dr. Wilmans (ich verdanke ihm die rich- tige Lesart der Urkundenstelle, aus der die Ausdehnung des Gaues Tilithi erhellt), Archivar Dr. Ed. Jacobs in Wernigerode, Professor Dr. Crecelius in Elber- feld und D. Meyer in Osnabrück (über die hier zuerst aus den Werden’schen Urkunden dargestellten Gaue), Bibliotheksrath D r. H. B ü 11 g e r in Honnover, Ober- bibliothekar Dr. v. Heinemann in Wolfenbüttel (über die sclavanischen Gaue von Anhalt), Pas tor A. Frau- stadt in Luppa (über die Gaue Meissener Diöcese) und Geb. Archivrathdr. Lisch in Schwerin (übermecklen- burger Gaue). Ich habe die Mitteilungen dieser Vereine und Herren dankbar benutzt. Ich bitte um Zusendung etwaiger neuersckeinender Auf- sätze, die zur Berichtigung der Gaukarten dienen könnten. (34) Deutschland Nr. Iv. Deutschlands Gaue: Iv. Süd- liches Thüringen, Franken. Von Th. Menke. (35) Deutschland Nr. V. Deutschlands Gaue: V. Schwaben. Nebenkarte: Südwestliche Gaue von Lothringen. Von Th. Menke. Auch für die vorstehenden Gaukarten ist das voll- ständige Quellenmaterial gewissenhaft benutzt worden. Wenn hie und da ein Zeugniss übersehen oder nicht gehörig aus- gebeutet sein sollte, so bitte ich, mich darauf aufmerksam zu machen. Mit der gröfsten Vorsicht dagegen ist von den Arehi- diaconatsgrenzen für die Gaugrenzen Gebrauch gernecht worden, nämlich nur da, wo gute Quellenerzeugnisse darauf hinweisen, dass eine Uebereinstimmung Beider stattfindet. Es ist zwar, und noch in neuester Zeit, die Ansicht aufgestellt worden, dass Gau- und Archidiaconatsgrenzen überall coincidieren. Indessen schon der Umstand, dass feste Arcbidiaconatsbezirke erst in einer Zeit eingerichtet wurden, als die Gauverfassung tbeils im Absterben be- griffen, tbeils abgestorben war, spricht dagegen. An einigen fränkischen Bprengeln mag beispielsweise gezeigt werden, wie irrig diese Annahme in dieser All- gemeinheit ist. Echtes Qnellemnaterial für die Gaugrenzen dieser Diöcesen ist in hinreichender Masse vorhanden, um eine völlig sichere Controle üben zu können. I. Mainzer Diöcese, fränkischer Theil. Die Diöcesangrenze durchschneidet mehrere Male auf längeren Strecken Gaue, nämlich in folgenden Fällen: a) Dor Logenahi liegt zu seinem bei Weitem grössten Theile in der Trierer Diöcese; nur ein kleiner gleich zu erwähnender Theil desselben ist mainzisch. Und zwar wird der Superior Logenahi von der Diöcesangrenze durch- schnitten ; von den beiden diesem urkundlich zugeschriebenen Oertern ist Walthnsa dioc. Trevir., Amena oder Amana dioc. Mogunt. b) Das Wormazfeld fällt etwa zur Hälfte in die Main- zer Diöcese; vergl. die Gaukarte Nr. Iv mit der Kirchen- karte. Urkundliche Beweisstellen sehr zahlreich. c) Vom Rinagowe, der grossen Theils mainzisch ist, fällt ein Theil der Heppenheimer Mark mit Igelesbach und Winenheim in den Wormser Sprengel. d) Der grössere, südöstliche Theil des Tuhargowe ist würzburgisch, der nordwestliche mit Piseofesheim, Hochusen und Grunefelden mainzisch. Der letzten Diöcese gehören auch Theile des im Uebrigen würzbargischen Gaues Waltsazi und des gleichfalls würzburgischen Gaues Wingarteiba an. Auch der würz burgische Badanachgowe erstreckt sich wahr- scheinlich bis in den Mainzer Sprengel. Die Gaue der Mainzer Diöcese anlangend, so gehört das ganze Archidiaconat S. Peter in Fritzlar zu Hessi, und die Grenzen dieses Arehidiaeonats können theilweise unbedenklich als Gaugrenzen verwendet werden. Das Archi- diaconat S. Stephan sehliesst Landau ganz von Hessi aus und zieht es ganz zum Logenahi. Nach den Quellen gehört aber der nördliche Theil dieses Arehidiaeonats, wahrscheinlich mit Ausschluss des Siegener Landes, zu Hessi, nämlich die Oerter Fiormenni, Scroufi, Baddanfeldun, Lihssi, Fronehusun, Asfo, Woraha, Wettera, Gozfeld, Dudaf» — und nur der süd- liche Theil mit Rosdorf, Holhus, Erfratesliusuu, Amana, Abbenbrunnen, Lundorf, Altendorf, Salzbutine, Erbenhusen Lindenbove, Ebelizdorf zum Logenahi. Auch die Grenzen des zweiten Mainzer Gaues, der W e t e r e i b a, sind theilweise identisch mit Archidiaconats- und Diöeesangrenzen. Er umfasst den grössten Theil der beiden Archidiaconat« S, Mariae ad Gradum und S. Petri. Von letzteren gehört nämlich zum Ringowe Unterabtheilung Kuningessundra, was südwestlich von Suntilingun und Hor- nowa liegt, von ersteren wahrscheinlich ein kleines Stück an der Kinzig zum Kinzichewe. Der Rinagowe besteht a) aus dem Mainzer Archidia- c&nat S. Moritz, ausgenommen Dornbach, das trierisch ist, b) aus dem Reste des Mainzer Arehidiaeonats S. Petei*, c) ans den rechts vom Rheine belogenen Sedes des Mainzer Arehidiaeonats S. Victor, nämlich den Sedes Gerau und Bensheim, sowie d) aus Theilen der Wormser Sedes Wein- beirn und Waibstatt. Zu letzteren beiden Sedes gehören von den urkundlich zum Ringowe gehörigen Oertern ein Theil der Heppenheimer Mark, Winenheim, Igelesbach. Der Gaimnes- bach ist hier Wormser Stiftgrenze und Rinagöwe-Grenze. Für die Nahgowe, den Mainzer Antheil des Wor- mazfeldes, sind die Archidiaconatsgrenzen ganz bedeu- tungslos. Der Moinahgowe fällt im Allgemeinen mit dem Aschaffenburger Archidiaconat zusammen; doch sind zu die- sem Archidiaconat im Osten Stücke von Waltsazi, Wingar- teiba, Badanachgowe und Tubergowe geschlagen. Ii. Würzburger Diöcese. Dieselbe enthält: 1) Die ganzen Gaue Grapfeld, Tuilifeld, Hasagewe, Sala- gewe, Weringowe, Gozfeld, Iphigowe, Rangowe, Golachgowe, Mulachgowe, Cochingowe, Bretachgowe, Sulmauaehgowe. Soweit diese Gaue an der Diöcesangrenze liegen, stimmen ihre Grenzen mit dieser überein. 2) Kirchlich getheilt sind folgende Gaue: a) zwischen Würzburg und Mainz: Waltsazi, Wingar- teiba, Tubergowe und wahrscheinlich Badanachgowe, b) zwischen Würzburg und Speier: Murrachgowe, c) zwischen Würzburg und Bamborg: Ratenzgowe, Folcfeld, Kencegewe. Was die Gaue Würzburger Diöcese betrifft, so läfat sich keiner derselben nach Archidiaconatsgrenzen con- struieren*). *) In der ersten Hälfte des Jahrhunderts versuchte es für das ganze Königreich Baiern von Lang; seine Theorie widerlegten von Spruner und von Pallhausen in besonderen Schriften. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. is
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