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1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 25

1880 - Gotha : Perthes
fälischen Friedensschluss bewirkten Territorial-Veränderungen dar und gieht in ihrer Nomenklatur all© im Laufe der dar- gestellten Periode, 1648'—1742, kriegsgeschichtlicli und. politisch merkwürdig gewordenen Orte. — Diejenigen Orte, Schlösser, Kanäle &e., welche während eben dieser Zeit gegründet oder gebaut 'wurden, sind mit Haarschrift g©" stochen. Abweichend von den früheren Auflagen des v. Spruner- sehen Atlas, ist hier zum ersten Mal zur Hervorhebung des eigentlichen, unmittelbaren deutschen Reichsgebiets volles Mäebencolorit angegewandt worden, während ausserdeutsche Gebiete und solche, welche nur in mittelbarer Verbindung zum deutschen Reich standen, Randcoiorit erhielten. So ist Schlesien beispielsweise nur mit der böhmischen Farbe umzogen, da. es niemals in unmittelbarer Verbindung mit dem deutschen Reich gestanden hat, sondern, seit der Mitte des 14. Jahrhunderts bekanntlich der Krone Rohmen ein- verleibt und durch diese, also mittelbar, mit Deutschland verbunden, ein Schutzstaat desselben war. Um den Besitzstand der bedeutendsten deutschen Reichs- stände, wie sie die Farbentafe! giebt, möglichst klar zu er- halten, war es nöthig, auf die Colorirung einer Anzahl kleiner Grafschaften und reichsrittefschaftlicher Gebiete zu ver- zichten ; sie erscheinen innerhalb des deutschen Reichsgebiets als kleine weisse Flächen. Als wichtigste Resultate der Westfälischen Friedens- schlüsse mögen zur Orientirung folgende Notizen dienen: Schweden erhält Vorpoinmern mit der Insel Rügen, von Hmterpommern Stettin, Garz, Damm, Gollnow und das Frische Haff, ferner das (säculari- sirte) Erzbisthum Bremen und das Bisthum Verden, welche beide Länder in weltliche Fürstenthümer umge- wandelt werden; von Mecklenburg: Wismar mit Gebiet. Diese deutschen Länder sollen aber deutsche Keichslehem bleiben und Schweden deshalb auf den deutschen Reichs- und Kreistagen Sitz und Stimme erhalten. Frankreich. — Die wichtigen Paragraphen 73, 74 und 87 des Münsterisehen Friedens-Instruments, welche sich auf die Abtretungen Deutschlands an Frankreich beziehen, sind sich gegenseitig so verwirrend, ja geradezu wider- sprechend abgefasst, dass sie je nach dem politischen Stand- punkt verschieden aufgefasst werden können. Wir haben sie in der Karte so dargestellt, dass vom Eisass nur der Sundgau (oder die bisher österreichische .Landgrafschaft Ober-Elsass) und die Landvogtei Hagenau nebst den 40 Reichsdörfern und dem Hagenauer Reichswald 1648 factisch an die Krone Frankreich abgetreten sind, während die übrigen Reiohsstände des Eisass als vorläufig noch zum deutschen Reich gehörig betrachtet werden. Wie sich dieser Verband seit 1648, namentlich durch die berüchtigten Reunionen von 1680 bis 1699, allmälig mehr und mehr lockerte, ist in einer grossen Anzahl ausgezeichneter Schrif- ten von A. Schmidt, von Sybel, Usinger, Kiepert u. A. in neuester Zeit nachgewiesen worden. Wegen der Bisthümer Metz, Toul und Verdun wird Frankreich in seinem Besitz bestätigt (§ 70). Die Unabhängigkeit der Schweiz vom deutschen Reiche wird anerkannt; ebenso werden die Vereinigten Niederlande als selbständiger Staat anerkannt, Kurbrandenburg erhält für seinen Verzicht auf Vorpommern als Entschädigung die (säeularisirten) Bisthümer Halberstadt, Minden, Gammln und die Anwart- Kursachsen behält die ihm vom Kaiser im Prager Frieden 1635 ausgesprochenen beiden Lausitzen. Ii essen-Kassel erhält die Abtei Hersfeld und die bisher zum Bisthum Minden gehörigen Aemter Schaumburg, Bückeburg, Sachsenhagen und Stadthagen. Das Haus Braunsehweig-Lünehurg erhalt das Recht der Nachfolge im B i s t h u m Osnabrück, abwech- selsweise mit den Katholiken. Mecklenburg wird für die Abtretung der Stadt Wismar durch das säcularisirte Bisthum Schwerin und, Ratze bürg entschädigt und erhält die Commenden Mirow und Nemerow. Alle wichtigeren, während der Periode von 1648 bis 1742 vorkommenden Veränderungen sind aus einem Ver- gleich mit der folgenden Karte, Deutschland Xvi, und den zugehörigen, chronologisch geordneten Erläuterungen leicht ersichtlich. Quellen. — Neben der sehr reichhaltigen, der Geo- graphischen Anstalt gehörigen Sammlung von Specialkarten aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind benutzt: 1) Für die Hauptkarte: Die Friedens - Instrumente von Osnabrück und Münster, nach dem Hauptwerke von v, Meiern (6 Bände, Hannover 1734), abgedruckt in G h i 11 a n y; Diplomatisches Handbuch, Nördlingen 1855, I, und im Auszug inghillany: Europäische Chronik von 1492 bis 1865. Leipzig 1865. Biisching: Erdbeschreibung, Bd, V bis X, 7. Aufl,, 1789—1792. M. Röder: Geographisches, statist.-topographischeslexi- kon von Schwaben. 2. Aufl. Ulm 1801. W. Fix: Die Territorialgeschichte des Preussischen Staates. Berlin 1869. Dr, G. W. Hopf: Baierische Geschichte in Zeittafeln. Nürnberg 1865. u. A. 2) Für die Nebenkarten unter Anderem: L u d w i g H ä u s s e r: Geschichte der Rheinischen Pfalz. 2 Böe. Heidelberg 1845» Dr. C. W. Böttiger: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. 2. Auflage, bearb. v. Flathe. Gotha 1867. E. Fi di ein: Berlin, historisch und topographisch dar- gestellt. Zeiler-Merian: Topographiaelector, Brandenburgici et Duc. Pomeraniae. 1652. Leopold v. Oriieh: Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Berlin 1836. Zeileer-Meriaa: Topographiafraneoniae et Alsatiae. (Für Strassburg). Braun*. Contrafactur und Beschreibung der vornehm- sten Städte der Welt. 1574 ff. Bd. I. No. 34: Strassburg, F. Tschischka: Geschichte der Stadt Wien, Stutt- gart 1847. Hormayr: Wien, seine Geschichte und seine Denk- würdigkeiten. Wien 1823. (46) Deutschland Nr. Xvi. Deutschland zur Zeit Friedrich^ des Grossen und Ms zum Keiehs- deputations-Hauptscliluss, 1742 Ms 1808. — Nebenkarten: 1. Mittelmark, Schlesien, Kursachsen und nördliches Böhmen zu Friedrich!s des Grossen Zeit. — 2. Oesterreich, Niederlande, Kurpfalz und 'Ûrbemereumei Zu Spbmer-Mmke Hajo-Atlas: Mittelalter U1d Ieïïere Zeit, 3 Plan von Berlin, um. 1650. schaff, auf Magdeburg; Schweden stellt ihm Hinter- pommern, ausser dem oben genannten Streifen Landes, zurück. - 4. Schlacht hei j Fehrbellin, 18. Juni 1675, — 5. Plan von Strass- j bürg um 1681. — 6", Plan von Wien 1083. j 7. Umgegend und Knisatz von Wien, Juli und j Bauern behält die Oberpfalz, die Grafschaft Cham September 1683. Von B Hassenstein. j Die Karte stellt hauptsächlich die durch den West- ! und die Kurwürde. Verlag Vom Justus Perthes In Gotha. 25
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