1880 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Menke, Theodor, Spruner, Karl von
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsatlanten
- Schulbuchtyp (WdK): Atlas
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Vorbemerkumek Zu Spruner-Mefke Hafd-Âtias: Mitteiaitee Usd Feuere Zeit.
und damit jenen Zeitraum, in welchem seit Franz Ii. 1559
die blutigen Religionskriege das Land zerrütteten. Diejeni-
gen Städte, welche während derselben von besonderer Be-
deutung und um 1562 in den Händen der Reformierten
waren, sind unterstrichen, alle sonst noch erwähnenswerthen
auf der Karte angegeben.
Das Gebiet der französischen Krone, wie es sich bis
gegen den Anfang der Periode, um 1461, gestaltet hatte,
ist mit derselben Farbe — Grünspan — blass bedeckt,
mit welcher das ganze damalige Frankreich umzogen ist.
Wie dann im Laufe des Zeitraums allmälig die grossen
Familienleben der Orleans, Bourbons, Anjou &e. an die Krone
heimfallen, ist durch eingeschriebene Notizen und Jahres-
zahlen in Haarschrift verdeutlicht worden.
Der Plan von Paris enthält alle inmitten der Periode
der kirchlichen Wirren merkwürdig gewordenen Gebäude,
Strassen &c.
Hauptquellen waren: Abbé de Longuerue: De-
scription historique et géographique de la France
ancienne et moderne. Paris 1719. 2 Bde. in Fol.
Piganiol de la Force: Nouvelle description de la
France. Paris 1753 ff. 3. Auflage.
Robert de Yaugondy: Atlas universel. 1745—1757.
Biisching: Erdbeschreibung, Bd. Iii. 1788. 8. Aufl.
(55) Frankreich Nr. V, Frankreich von 1610—1790.
— Nebenkarten: 1. Umgebung von Paris. —
2. Paris am Ende des Xv 111. Jahrhunderts. Von
K. v. Spruner; Revision von Th. Menke.
Mit dieser Nummer ist die Geschichte Frankreichs
bis herab zum Ausbruche der Revolution geführt, mit
welcher eine ganz neue politische Gestaltung des Landes
begann. Sie umfasst die Regieruugszeit der letzten vier
Ludwige, vom Xiii. bis zum Xvi., unstreitig, jene des
ersten Kaiserreichs ausgenommen, die glänzendste Frank-
reichs , in welcher, nach völliger Arrondierung und Be-
festigung im Innern, seine Ausbreitung nach Osten hin
begann, wo dem Königreiche ein Theil von Flandern,
Lothringen, Eisass und Franohe-Comté, sämmt
lieh auf Unkosten Deutschlands, erworben wurden. Im
Süden ward Roussillon unter Ludwig Xiv., in Italien
Corsioa unter Ludwig Xv. damit vereinigt. Das Haupt-
augenmerk war bei diesem Blatte darauf gerichtet, eine
genaue Darstellung der Gouvernements-Eintheilung zu geben
und dabei alle kleineren landschaftlichen Benennungen auf-
zuführen. Die Namen der ersteren sind mit Blockschrift,
die letzteren gesperrt cursiv eingetragen, die Dluminierung
nach den Gouvernements. Ferner wurden auch die einzelnen
Gebiete der verschiedenen grossen Familien, unter denen
jene des neueren Hauses Orléans, abstammend von
Philipp, dem Bruder Ludwig’s Xiv., den ersten Platz ein-
nimmt, mit möglichster Ausführlichkeit und Genauigkeit
angegeben und abgegrenzt.
(56) Frankreich Nr. Vi. Das Kaiserthum Frankreich
in seiner weitesten Ausdehnung nnter Na-
poleon I.9 1810. — Nebenkarte: Die Vendée. Mit
Benutzung von K. Spruuer’s Karte. Von Th. Menke.
Dièses Blatt umfasst in Bezug auf Ansetzung der Orts-
namen die Periode der Geschichte Frankreichs von 1790
bis 1815. In Bezug auf Grenzen ist der Zeitraum von
1810 an dargestellt. Es schliesst sich somit an die Blätter
No. Xviii der Section „Deutschland” und No. Viii der
Section „Italien” an. Der Massstab ist der gleiche wie
der der beiden Blätter „Merovinger” und „Karolinger”
(No. 29. 30).
(57) Frankreich Nr. Vii. 1. Frankreich von 1815 bis
1871. — 2. Paris und Umgegend. — 3. Der
Kriegsschauplatz von der Schlacht bei Sedan,
1. September 1870 bis zum Frankfurter Frieden,
10. Mai 1871. — 4. Algerien seit 1830. —
3. Die Französischen Erwerbungen in Hinter-
indien 1862 und 1867. — 6. Uebersicht der fran-
zösischen Colonien in der Mitte des 10. Jahr-
hunderts. Mereatovs-Projection. Von B. Hassenstein.
Die Karte ist erst in Folge der Ereignisse von 1870
und 1871 dem ursprünglichen Entwurf des Atlas beigefügt
worden und bezieht sich, wie die Ueberschriften zeigen, auch
hauptsächlich auf die Periode, welche dem Sturz der Napo-
leonischen Dynastie kurz vorausgeht. Der Massstab der
Uebersichtskarte für die ganze Zeitepoche seit 1815 konnte,
verglichen mit den Massstäben der bisherigen Hauptkarten
dieser Section, sehr klein gewählt werden, denn sowohl
während der Restaurationsperiode 1815—1830, und der
Regentschaft des Hauses Orléans 1831 —1848, wie auch
während der Republik von 1848 und dem Kaiserreich Bpielt
sich die Geschichte Frankreichs fast ausschliesslich in der
Hauptstadt des Landes ab; die historische Nomenklatur,
wie sie sich aus der Lecture irgend eines Werkes über die
neueste Geschichte von Frankreich — wir benutzten bei-
spielsweise die von Rochau — ergiebt, beschränkt sich
deshalb auf nur wenige kleinere Orte und Schlösser, ausser
den Namen der Departements und ihrer Hauptstädte. Die
neuen Erwerbungen, Nizza und Savoyen, sind durch halbes
Kolorit und durch Angabe des Erwerbsdatums von 1860,
von den älteren Departements unterschieden. Die Eisen-
bahnen zerfallen ihrer Signatur nach in solche, die vor
1852, und solche, die seitdem bis zum Ausbrucli des deutsch-
französischen Kriegs eröffnet waren.
Der Plan von Paris und seiner Umgegend ist im
Wesentlichen derselbe wie in C. Vogel’s vierblätteriger Karte
von Frankreich (Stieleris Handatlas Nos. 34—37), jedoch
mit bedeutender Ausdehnung nach allen Seiten — im
Westen bis zum Schloss von Versailles, im Osten bis Noisy-
le-Grand —, um den militärischen Operationen Rechnung
zu tragen, welche während der denkwürdigen Cernierung
durch die deutschen Trappen hier ihren Sohauplatz hatten.
Bei der durch den kleinen Massstab nothwendig beschränk-
ten Auswahl der Nomenklatur für die innere Stadt ist auf
die während des Commune-Aufstaudes wichtig gewordenen
Gebäude besonders Rücksicht genommen.
Zur Verfolgung des Kampfes mit der Republik nach
der Vernichtung der grossen französischen Armeen, zur
Uebersioht des Operationsfeldes der Loire- und der Nord-
Armee, sowie des Werder’schen Zugs bis Dijon, dient der
grössere Carton. Er giebt alle nur irgendwie wichtig ge-
wordenen Gefechtsplätze, Chausséen, Wälder &c. Die Bücher
von W. Blume und Graf Wartensleben, sowie Fontane’s
schönes Werk, sind dabei besonders berücksichtigt worden.
Die drei übrigen Cartons sind ausschliesslich dem Co-
lonialbesitz Frankreichs und seiner Gesohichte gewidmet, in-
dem in möglichst übersichtlicher Weise den Orten in Algier
die Eroberungsdaten seit 1830, den überseeischen Colonien
die Erwerbsdaten seit dem 17. Jahrhundert beigesetzt wur-
< den. Als Quellen dienten dabei Louis Piesse: Itinéraire
historique et descriptif de l’Algérie; Vivien de St.-Martin:
Année géographique; Behm’s Jahrbuch u. A.
Verlag Von Justus Perthes In Gotha.
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