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1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 38

1880 - Gotha : Perthes
Torbemerktjmeff Zu Sprüeer-Meske Haîïd-Àtlas: Mittelalter Пи Seuere Zeit. In Lazice ist unter dem Phasis bei Procop, wie schon bei Strabo, der untere Rion und die Quirila zu ver- stehen; Kheon (Proc. Goth. 4. 13. 14) ist nur der obere Rion, Hippis (Proc. Goth. 4, 1), der Zcheniszchal (d. i. Pferdefluss). Archaeopolis ist Nakolakewi (Dubois de Montpereux Yol. Iii). Was die Grenze zwischen den Gepiden und Scla- venen anbetrifft, so wohnten die Letzteren nach Procop (aed. 4, 7) im Norden des Ister, Moesia Ii und Scythia gegenüber, nach Iordanes (Get. 5), wenn wir dem Texte bei Ciobö folgen: a civitate Novietunense et lacu qui ap- pellatur Mursianu« usque ad Banastrum. Für a civitate Novietunense haben die Handschriften auch a civitate novi et unense (avense etc. cf. Closs p. 27). Zeuss, p. 594, und Closs glauben, dass zu ändern sei „a. civitate Noviodunense“, erstrecken somit die Sitze der Gepiden (denn Noviodunum ist — Isaktschi) fast bis zur Mündung der Donau. Die richtige Lesart ist aber wohl a Civitate nova et Utense. Letzteres ist das auch bei Procop (aed. 4, 6) erwähnte Utos oder Titus, Civitas nova aber = Novae (j. Szistova), s, Forbiger Iii, 1096. Der an der Westgrenze der Sela- venen gelegene lacus Mursianns würde dann den zwischen Nicopolis (j. Nicopoli) und Novae im Norden der Donau gelegenen Sümpfen entsprechen, und die Yermuthung von Closs, dass bei Iordanes an der angeführten Stelle die Ge- piden nach richtiger Lesart „ab eoo fluvius Aluta diese- cat“', die zu der sachlichen Erklärung desselben gar nicht passt, eine neue Stütze erhalten. Iordanes scheint sich übrigens die walachische Ebene gleich im Osten der Aluta geschlossen und die Aluta einem östlichen Punkte von Moesia Ii gegenüber mündend vorzustellen. Er bemerkt nämlich, dass die Gepiden die ganze Ebene inne haben und Moesia gegenüber wohnen (1. 1. u. 12). (77) Obrent Nr. Ii. Oströmisches Reich und West- asien топ der Zeit Justiniaii’s I. bis zum Untergange des Reichs der Sassaniden (642).— Nebenkarte: (rhassanide Ortschaften in der römi- schen Provinz Ärabia Von Th. Menke, Das vorislamitische Arabien in seinen letzten Zeiten ist unter Vergleichung von Caussm de Perceval nach einem gehaltvollen Aufsatze Blau’s (nebst Karte), den der Herr Verfasser die Freundlichkeit hatte nur im Manuseript zur Benutzung mitzutheilen und den derselbe, wie zu hoffen steht, der 0öffentlichkeit nicht entziehen wird, gezeichnet. Ueber die Geographie der G h a s s ani d en hat W e t z - stein (Reisebericht über Hauran und die Trachonen. Ber- lin 1860) sehr werthvolle Mittheilurigen geliefert. Die Be- sitzungen dieser im Vasallenverhältniss zu Byzanz stehen- den Dynastie fielen theilwei.se in die römische Provinz Arabia. Eine Aufklärung der daraus entstandenen eigen- tümlichen staatsrechtlichen Verhältnisse aus den Quellen- schriftstellern ist bis jetzt meines Wissens noch nicht be- schafft worden. Das Reich der Sassaniden ist Dach den gleich- zeitigen byzantinischen Schriftstellern, sowie nach Hamza, Abulfeda historia anteislamica, Mirkhond, Firdusi und Macüdi eingetragen. Auch für diesen Theil der Karte gab Herr Generalconsul Blau bereitwilligst einige mit Dank benutzte Aufklärungen. Die Identität von Vazaine (Uzaine) und Lapato bei Procop mit Khuzistän und Abwaz .ist von Mordtmann nachgewiesen (Z. d. D. M. G. Iv, 508). Was die Grenzen der hunnischen Ephthaliten betrifft, so lag nach Procop Gorgo (— Gor^an, Blau) an ihren Grenzen. Bis kurz vor 568, um welche Zeit sie von j den Türken zurückgedrängt wurden, hatten sie nach Me- I na oder (Müller, fragm. hist. Iv) Sogdian a inne, und nach J Abulfeda besassen sie das Land zwischen K.horassän und | Turcomania. Nach Cosmas Indicopleustes trennte der Fluss Phison (Indus) das Gebiet der Hunnen von den Indern, und dass unter diesen Hunner nur sie gemeint sind, er- hellt ans der Nachricht des Mirkhond, wonach Kesra Auu- sehirwan im Kampfe gegen die Ephthaliten Tocharestan, Cabulistan und Saganian (?) unterwarf. Im Gebiete der Ephthaliten, sowie in dem der Türken sind die chinesischen Namen nach des Hiuen- Thsang Reisebericht (629 bis 649 n. Chr.) eingetragen, in Indien dagegen, für welche derselbe Bericht nebst Lassen’s indischen Alterthümern Haupt quelle ist, nur die entsprechenden Sanskritnamen. Wegen der linguistisch in- teressanten Ijebertragung derselben in das Chinesische ver- weise ich auf Stanislas Julien's Uebersetzung. Die Situation ist grossentheils nach K i e p e r t’ s treff- lichen Karten gezeichnet. (78) Orient Nr. Iii. Die Länder des isl&m von der Megra 622 n. Clir. bis zum Sturze der Umaijaden 750 n. Ohr. — Nebenkarten: 1. West- liche Fortsetzung der Hauptkarte.—■ 2. Damascus. ■— 3 Jathrih, Medina — 4. Mekka. Von Th. Menke. (79) Orient Nr. Iv. Oströmisehes Reich von der Einwanderung der Ungarn in Pannonien um 895 bis zur Unterwerfung des Bulgarenreiehs durch Kaiser Basilius im Jahre 1019. — Neben- karten : 7. Oströmisches Reich von der Einwande- rung der Bulgaren um 671) bis 896. — 2. Palästina. — 3. Themata an der Propontis. Von Th, Menke. (Zu Nr. Iv.) Noch bevor die Eroberungszüge des Islam sich gegen den Süden und Südosten des oströmischen Reichs richteten, hatte die slawisch-finnische Völkerwande- rung angefangen, das Innere der Haenms-Halbinsel ethno- graphisch umzugestalten. Im sechsten Jahrhundert occupierten Slawen und Awaren die weiten Landstriche von den Karpaten bis zur Südspitze des Peloponnes und, wie in Italien die Lango- barden, liessen sie dem oströmischen Reiche im Wesent- lichen nur vereinzelte Küstenbesitzungeu. Seit dem Jahre 589 waren sie im Besitze des Peloponnes, und unter der Regierung des Heraolius (610—644) erfolgte die Ansiedelung der Chrobaten und Serbier in der Nähe des adriatischen Meeres und der Sau. Das Land von der baierisch-karentanischen Grenze bis zum Vorgebirge Malea liiess Sclavinia, sowohl bei den Oströmern wie bei den Deutschen. Monembasia wird aus- drücklich eine Stadt in Sclavinia genannt. Im Jahre 679 oder 680 drangen die Bulgaren über die Donau und besetzten Varna und das alte Möaien. Der Sturz des Awaren reichs durch Karl den Grossen um 803 wirkte auch auf die Haemus-Halbinsel. Es gelang dem oströmischen Reiche, den Peloponnes und einen Theil von Hellas wiederzugewinnen. Die Bulgaren aber bemächtigten sich des grösseren Theiles des auf der Haemus-Halbinsel liegenden Sclaviniens. Die Nachrichten über die Anfänge ihres Reichs sind ausserordentlich dürf- tig. Die Ansprüche der römischen Curie auf die Suprematie über die Bulgaren nach ihrer Bekehrung im Jahre 869, gestützt auf die ältere Ausdehnung des römischen Patriar- chats in Illyricum, sind meines Wissens die älteste Spur, dass die Bulgaren damals bereits ihre Sitze dahin ausge- dehnt hatten. Kurze Zeit später erscheinen Belgrad und Achris in der Lebensbeschreibung des Ii. Clemens (f 916) j als bulgarische Ortschaften. Durch die Einwanderung der Magyaren in das heu- j tige Ungarn verloren die Bulgaren, was sie in Pannonien | und Dacien vom römischen Reiche an sich gerissen hatten. Verlag Von Justus Perthes In Gotha, 38
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