Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 8

1914 - Düsseldorf : Schwann
hier gab es warme Bäder, die er eifrig benutzte. Hier hatte er sich einen Palast bauen lassen, den auch seine gelehrten Freunde bewohnten. Kleiderpracht konnte er nicht leiden. Er selbst trug einfache fränkische Gewänder. Nur wenn fremde Gesandte am Hofe erschienen, legte er kaiserlichen Schmuck an. Nie trennte er sich von seinem Schwerte. Seine angenehmste Erholung war die Jagd auf Eber, Bären, Wölfe, Auerochsen, die es damals genug in den Wäldern gab, und ein kräftiger Wildbraten, den seine Jäger am Spieße braten mußten, blieb immer sein Lieblingsgericht. Einst lud Karl zahlreiche Große seines Reiches, die am Hofe erschienen waren, zur Jagd ein. Er wollte sie dafür strafen, daß sie sich in kostbare ausländische Stoffe gekleidet hatten. Deshalb führte er sie durch Morast, Dorngesträuch und Dickicht und wurde gar nicht müde zu jagen. Schließlich waren die samtnen und seidenen Gewänder der vornehmen Herren ganz zerrissen und zerfetzt, während der derbe Wams des Kaisers, der sie gründlich verspottete, kaum gelitten hatte.1) 6. Des Kaisers Tod. Uber 70 Jahre war Karl alt, als er fühlte, daß seine Tage gezählt seien. In einer feierlichen Versammlung der Großen zu Aachen übertrug er mit deren Zustimmung seinem Sohne Ludwig die Nachfolge. Acht Wochen später kam das Ende. g 1 yi Sanft und selig war des Kaisers Tod; mit den Worten: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" schied er von der Erde. In der geliebten Pfalzkapelle zu Aachen wurde er beigesetzt.2) 4. Heinrich I., 919—936. !♦ Heinrichs Erhebung. Die Nachkommen Karls des Großen waren fast alle schwache Herrscher. Bald zerfiel das große Frankenreich, und es entstanden die zwei Staaten Frankreich und Deutschland (843). Bei den einzelnen deutschen Stämmen traten Herzöge aus, die sich nicht viel um ihre Könige kümmerten. Diese Unordnung im Innern lockte äußere Feinde an. Auf leichten Schiffen kamen ans Dänemark und Norwegen die räuberischen N o r m a n n e n , d. h. Nordmänner, herbeigesegelt und plünderten die Küsten. Gleichzeitig machte das wilde Reitervolk der Ungarn furchtbare Einfälle; sie verwüsteten das Land, plünderten die Klöster und verbrannten die Städte. Schrecklich hatten die wehrlosen Einwohner zu leiden. — Der letzte Karolinger war ein schwacher Knabe, Ludwig das Kind. Wenige Jahre hatte sodann der Herzog der Franken die Königswürde intie; sterbend empfahl er den deutschen Fürsten den tapferen 1) Gedichte: ©imrocf, „Die Schule der Stutzer." Gerok, „Wie Kaiser Karl zur Jagd ritt." 2) Gedicht: Geißel, „Rheinsage."
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer