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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 13

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 13 — Nach 37jähriger Regierungszeit beschloß der große Kaiser im Alter von 60 Jahren sein irdisches Leben, 973. Im Dome zu Magd e-b u r g fand er neben seiner ersten Gemahlin Edith die letzte Ruhestätte. 6. Friedrich Barbarossa, 1152—1190. 1. Das Kaisertum Barbarossas. Nach dem Aussterben des sächsischen Kaiserhauses, das ungefähr 100 Jahre bestand, hatte das Deutsche Reich ebenfalls etwa ein Jahrhundert lang Herrscher aus dem Stamme der Franken. Das folgende Kaisergeschlecht waren die H o h e n st a u f e tt; auch diese regierten gegen 100 Jahre. Benannt sind sie von ihrer Stammburg, die auf dem hohen Staufen, einem Berge in Schwaben, lag. Der mächtigste unter den Hohenstaufen war Friedrich I., zubenannt Barbarossa, d. h. Rotbart. Er war ein glänzender, echt ritterlicher Fürst von großer Willenskraft, demütig vor Gott und furchtbar im Streite; die „Blume der Ritterschaft" nannte man ihn. Sein Vorbild war Karl der Große; er wollte das geschwächte Deutsche Reich wieder groß und herrlich machen, wie es früher gewesen war. Vor allem sollte die Kaisermacht in Italien zu neuem Glanze erstehen, denn dort hatten sich die reichen lombardischen Städte der Gewalt des Reiches fast ganz entzogen. Sechsmal zog er daher mit einem Heere über die Alpen. 2. Kärnpse in Italien. Einige Jahre nach dem Antritte seiner Regierung erhielt Friedrich vom Papste in Rom die Kaiserkrone. Am Krönungstage überfielen die Römer sein Heerlager vor der Stadt. Im Kampfe stürzte Friedrich vom Pferde, aber sein Vetter, der tapfere Sachsenherzog Heinrich der Löwe, rettete ihn aus dem Getümmel. Als der Kaiser nach Deutschland zurückzog, wurde er in einer Schlucht am Flusse Etsch abermals überfallen. Die Einwohner von Verona hatten den Ausgang der Schlucht versperrt und schleuderten nun von der befestigten Höhe Baumstämme und Steine auf die Köpfe der Deutschen. Da erklomm Friedrichs Bannerträger Otto von Wittelsbach mit 200 mutigen Kriegern eine steile Felswand und siel den Feinden in den Rücken. Er jagte sie in schmähliche Flucht und rettete dadurch den Kaiser und die Seinen. Mit einem stärkeren Heere kehrte der Kaiser bald zurück, um die lombardischen Städte zu bezwingen. Sie mußten sich vor ihm beugen und ihn als ihren Herrn anerkennen. Doch empörte sich das mächtige Mailand von neuem und verjagte den kaiserlichen Statthalter. Das sollte die trotzige Stadt büßen. Ergrimmt rief der Kaiser, er wolle nicht eher sich die Krone wieder aufs Haupt setzen, als bis er die stolzen Bürger gedemütigt habe; und er hielt Wort. Nach einer zweijährigen Belagerung
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