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1914 -
Düsseldorf
: Schwann
- Autor: Voos, Paul, Zurbonsen, Friedrich
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Schulformen (OPAC): Mädchen-Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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und sie flehten demütig um Gnade. Einige mußten ins Gefängnis wandern, andere retteten sich durch die Flucht und kamen in der Fremde elend um.
2- Friedrichs Persönlichkeit. Die Zeitgenossen nannten Friedrich einen Herrn von „hoher Art". Das war er in der Tat. Er hatte einen ritterlichen Sinn, und niemand übertraf ihn an Tapferkeit, Mut und ausdauernder Kraft. Eine aufrichtige Frömmigkeit erfüllte seine Seele; sein Wahlspruch lautete: „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." Dabei zeichnete er sich vor vielen Fürsten jener Zeit durch seine Bildung aus; man rühmte seinen hellen Verstand, sein scharses Urteil und seine ungewöhnliche Gewandtheit im Reden. Mild und gütig war er gegen seine Untertanen, und arme, bedrückte Leute fanden bei ihm allzeit Schutz und Hilfe.
3. Schönelse. Friedrichs Gemahlin Elisabeth war eine Fürstentochter aus der Pfalz. Sein „getreues Elslein" nannte sie der Kurfürst gern. Schönheit und Anmut zeichneten sie ans; das Volk gab ihr daher den Beinamen „Schönelse". Aber höher standen ihre Herzensgüte und Weisheit. Sie stimmte ihren Gemahl versöhnlich gegen die unterworfenen Ritter und vertrat ihn, wenn er in Angelegenheiten des Reiches abwesend war, öfters in der Regierung der Mark. Dann leitete die kluge Landesmutter mit Umficht und Entschlossenheit die schwierige Verwaltung. Als es ruhiger im Lande wurde, fand Schönelse ihr Glück in Werken des Friedens und der Barmherzigkeit. Sie hatte die Freude, daß vou ihren elf Kindern Zehn am Leben blieben. Nur zwei Jahre überlebte die edle Frau ihren Gemahl. Gottergeben starb sie am Hofe ihres Sohnes Albrecht und wurde ihrem Wunfche gemäß an der Seite ihres Gemahls bestattet.
9. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640—1688.
1. Der Hohenzollernstaat. In den zweihundert Jahren seit dem Auftreten der Hohenzollern in der Mark war ihr Länderbesitz um das Vierfache gewachsen. Außer dem Kurfürstentums Brandenburg, zu dem noch wichtige Gebiete in Westfalen und am Niederrhein hinzugetreten waren, befaßen sie nun auch das Herzogtum Preußen, die jetzige Provinz Ostpreußen, mit der Hauptstadt Königsberg. Doch stand dieses Land unter der Oberhoheit dev Königs von Polen; es wurde besonders verwaltet und gehörte auch nicht zum Deutschen Reiche. Die Hohenzollern waren also Kurfürsten und Herzöge zugleich und zählten schon zu den mächtigsten deutschen Fürsten.
2. Friedrich Wilhelms Jugend. Der elfte unter den Kurfürsten des Hauses Hohenzollern, der Große Kurfürst Friedrich W i l -