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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 38

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 38 — Volk hielt treu zu ihm und brachte, obgleich es furchtbar zu leiben hatte, die größten Opfer. Und tüchtige Felbherren stauben ihm bei. So erlahmte allmählich auch die Kraft der Feinde. Sie sahen, daß Friedrich unbeweglich war, und ließen sich zum Frieden herbei. 1 7aq dem Jagbfchlosse Hubertsburg bei Dresben kam ^ ( Du er zustanbe. Schlesien blieb in Friebrichs Befitz. Der Staat Preußen aber war angesehen in ganz Europa geworben. 7. Ziethen und Seydlitz. Unter den tapferen Felbherren Friebrichs des Großen ragen befonbers Ziethen und Seyb 1 itz hervor. „Der alte Ziethen" war geboren auf einem Gute in der Nähe von Berlin. Schon im Alter von 14 Jahren würde er Solbat. Verwegene Tapferkeit zeichnete ihn aus; Furcht kannte er gar nicht. So kam es, daß er schon früh Oberst würde und ein Regiment bekam. Im Siebenjährigen Kriege machte er sich sehr berühmt; „dem Feind die Stirne bieten tät er wohl hundertmal". Mit seinen schnellen Husaren war er immer ba, wo die Feinde ihn am wenigsten vermuteten, und plötzlich griff er sie an; „Ziethen aus dem Busch" nannte man ihn. Hochgeehrt von allem Volke, kehrte der wackere Husarenführer aus dem langen Kriege heim. Der König belohnte den Helben reichlich und lub ihn stets zur Tafel, wenn er nach Berlin kam. Einmal schlief Ziethen an der königlichen Tafel ein. Die anberen wollten den General wecken, aber Friedrich wehrte es ihnen und sprach: „Laßt ihn ruhig schlafen, benn er hat oft genug für uns gewacht." In bem-selben Jahre wie Friedrich schloß der alte Helb die Augen (1786); er ist 87 Jahre alt geworben.1) Seyb 1 itz war von Geburt ein Rheinlänber; er stammte aus Salcar am Nieberrhein. Als Rittmeister bei den Kürassieren zog er in den Siebenjährigen Krieg, und schon mit sieöenunbbreißig Jahren war er General. Vor der Roßbacher Schlacht jagte er mit einer Reiterschar den französischen Felbherrn samt seinen Offizieren aus Gotha und setzte sich lachenb mit den ©einigen an die wohlgebedte Mittagstafel, die von den Franzmännern Hals über Kopf verlassen worben war. Und seltsam war die Beute: Salbentöpfe, Riechflaschen, Sonnenschirme, Schlafröcke, Theatergerät und allerlei anberer Plunber! „Bei Gott," sagte Seyblitz später, „das war mein fröhlichster Tag!“ Gern rauchte der Reitersmann aus einem Tonpfeifchen, wie es in feiner Heimat Sitte war; wenn er an der Spitze seiner Kürassiere in die Schlacht ritt, gab er das Zeichen zum Angriffe, inbem er das Pfeifchen in die Luft warf. Dann ging's wie ein Ungewitter auf die Feinde los. *) Gedichte: Fontane, „Der alte Ziethen." ©allet, „Ziethen."
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