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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 41

1914 - Düsseldorf : Schwann
Arbeit hatte entwässern lassen, sprach er erfreut: „Hier habe ich im Frieden eine neue Provinz erobert." Im ganzen entstanden 500 blühende Dörfer?) 10. Friedrichs Rechtspflege. Nach dem Grundsätze, daß Gerechtigkeit die Grundlage der Staaten ist, richtete Friedrich eine ganz besondere Sorge darauf, daß das Recht gut von den Gerichten verwaltet werde. Schnell und unparteiisch, ohne Ansehen der Person, sollten die Richter urteilen. „Ihr müßt wissen," sagte er zu ihnen, „daß der geringste Bauer und Bettler ebensogut ein Mensch ist wie der König; vor dem Gesetze sind alle Leute gleich." Wie sehr das Vertrauen des Volkes zu den Gerichten durch diesen Grundsatz gefestigt wurde, zeigt die Erzählung von der „Windmühle von Sanssouci". Wenn der König nämlich, so heißt es, in seinem Schlosse bei der Arbeit war, störte ihn oft das Geklapper einer nahen Windmühle. Er wollte sie deshalb kaufen und abreißen lassen. Aber der Müller sagte: „Mein Großvater hat die Mühle gebaut, mein Vater hat sie mir vererbt, und so sollen sie daher auch meine Kinder einst von mir bekommen. Ich verkaufe die Mühle nicht." „Weiß Er denn aber nicht," sprach der König ärgerlich, „daß ich Ihm die Mühle einfach wegnehmen könnte?" „Ja," erwiderte der Müller, „wenn das Kammergericht in Berlin nicht wäre!" Der König sagte nichts darauf und ging?) 11. Der „Alte Fritz". Den alternden König nannte das Volk am liebsten den „Alten Fritz". Öfters ritt er von Potsdam nach Berlin. Dann strömte alt und jung herbei, um den geliebten Herrscher zu sehen. Groß und klein ging neben seinem Pferde her und jubelte ihm zu. Namentlich die Kinder drängten sich gern vor; sie wischten ihm den Staub von den Stiefeln, warfen ihre Mützen in die Höhe und ließen ihn hoch leben. Als die Jungen es dem Könige einmal gar zu bunt machten, erhob er halb drohend seinen Krückstock: „Wollt ihr wohl machen, daß ihr in die Schule kommt!" Da klatschten die Buben in die Hände und riefen: „Der „Alte Fritz" will König sein und weiß nicht einmal, daß Mittwoch nachmittags keine Schule ist!" Der König lachte und ritt davon?) Ein andermal drängte sich ein altes Mütterchen durch die Menge dicht an ihn heran. Der König glaubte, es habe ein Anliegen. „Was begehrt ihr von mir, liebe Frau?" fragte er gütig. „Ich wollte nur den König sehen, weiter nichts," antwortete die arme Frau. Friedrich holte einige Goldstücke aus der Tasche, überreichte sie der guten Alten *) Gedicht: Blomberg, „Ein Königswort." 2) Gedicht: Lohrnann, „Der Müller von Sanssouci." 3) Gedicht: Fröhlich, „Mittwoch-Nachmittag."
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