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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 2

1914 - Düsseldorf : Schwann
—- 2 — Einleitung. Die Hauptvölker des Morgenlandes. § 1. Die Babylonier. Ein uralter Staat war das Reich von Babylon. Schon drei- bis viertausend Jahre vor Christus stand es in Blüte. Das reich bewässerte babylonische Land, die Ebene zwischen den großen Strömen Euphrat und Tigris, war sehr fruchtbar. Das alte Babylon oder Babel, zu beiden Seiten des Euphratflusses gelegen, war die mächtigste Stadt des Morgenlandes. Weithin ragte der babylonische Turm, ein Tempel des Sonnengottes Bal, über die haushohen Stadtmauern hinweg. Das Gewerbe der kunstfleißiger: Bewohner war reich entwickelt. Sie verstanden es schon, seines Linnen und Teppiche zu weben, allerlei Schmuck aus Gold und Silber zu bereiten und Bilder aus Marmor und Bronze zu schaffen. Den Babyloniern verdanken die Menschen die Erfindung der Rechenkunst, die Einteilung der Zeit in Jahre und Monate, in Tage, Stunden und Minuten; ebenso haben sie die siebentägige Woche eingeführt Auch die Schrift war den Babyloniern bekannt. Ihre Schriftzeichen bestanden aus Striche», die in der Form von Nägeln oder Keilen zugespitzt waren und mit Holz-stäbchen in Tafeln aus Lehm eingeritzt wurden. Viele solcher Tafeln sind noch erhalten; einem deutschen Gelehrten ist vor mehr als hundert Jahren die Entzifferung der geheimnisvollen „Keilschrift" gelungen. § 2. Die Assyrer« Gewaltig wie Babylon war auch Ninive am Tigrisflusse, die volkreiche Hauptstadt der kriegerischen Asf>rer. Diese waren anfänglich den Babyloniern untertan, und deren Gesittung herrschte auch bei ihnen. Aber im zweiten Jahrtausend errichteten sie ein eigenes Reich, unter-warfen Babylon und breiteten ihre Herrschaft weithin aus. Außer denjsraeliten wurden auch deren Nachbarn, die Phönizier, den assyrischen Eroberern untertan. Dieses kleine, betriebsame Seefahrervolk hatte zahlreiche Handelsniederlassungen an den Küsten des Mittelländischen Meeres; seine Kaufleute trugen die Erzeugnisse des Morgenlandes nach Europa und fuhren sogar bis an die Küste des heutigen England. Die assyrische Macht nahm ein schlimmes Ende. Sechshundert Jahre v. Chr. wurde das schwelgerische Ninive von den aufständischen Babyloniern und anderen Völkern völlig zerstört. Nur ein Schutthaufen ist von der einstigen Weltstadt übrig. Zu kurzer Blüte erhob sich jetzt wieder das Reich von Babylon. Der mächtige König Nebukadnezar, der (586 v. Chr.) die Juden in die siebzigjährige babylonische Gefangenschaft führte, stellte die verfallenen Mauern Babylons wieder her; er schuf auf hohen Gewölben die sogenannten „schwebenden Gärten" und erneuerte glanzvoll den Tempel des Bal. Später war die Stadt lange Zeit unter der Herrschaft der Perser; schließlich aber sank sie in Trümmer?) Schon vierhundert Jahre v. Chr. war sie ein wüster Schutthaufen wie Ninive. In neuerer Zeit haben gelehrte Männer, auch Deutsche, durch Ausgrabungen viele wertvolle Bildwerke und Inschriften aus dem Schutte beider Städte ans Licht gebracht. x) Gedicht: Heine, „Belsazer."
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