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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen
1914 -
Düsseldorf
: Schwann
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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen 
- S. 62
1914 -
Düsseldorf
: Schwann
— 62 —
Zweiter Abschnitt.
Die Zeit des Freistaates.
L Die Jdt des Jlufßfüßette.
Tie Plebejer erkämpfen sich allmählich Gleichstellung mit den Patriziern; der Staat dehnt sich aus und erobert schließlich ganz Italien (266).
§ 109. Die Begründung des Freistaates. An die Stelle des abgeschafften Königtums trat jetzt die Gewalt zweier Konsuln, d. H. Amtsgenossen. Sie waren die höchsten Beamten und die Feldherren des Staates und wurden immer auf ein Jahr vom Volke gewählt. Ihr Amt war ein Ehrenamt und deshalb ohne Besoldung. So hielten es die Römer überhaupt mit allen höheren Stellen im Staatsdienste. In Zeiten großer Gefahr ging die Gewalt der Konsuln auf einen einzigen Mann über; man meinte nämlich, dann könne e i n entschlossener Mensch den Staat am besten retten. Der Berufene wurde Diktator, d. h. Gebieter, genannt. Seine Macht durfte höchstens einen Sommer oder Winter lang dauern, denn er sollte sich vor allem nicht an die Alleinherrschaft gewöhnen.
Den größten Einfluß hatte fortan der Senat. Er überwachte alle Angelegenheiten, gab den Konsuln Befehle und genehmigte die Wahlen und Beschlüsse der Volksversammlung. Jahrhunderte hindurch blieb er der starke Mittelpunkt des römischen Staates.
§ 11ü. Römisches Heldentum. Eine schwere Zeit kam über Rom, als der Etrnskerkönig Porsena den Staat unter seine Gewalt beugte. Aber durch die Erzählung von Heldentaten der Vaterlandsliebe verschönten die Römer diese schlimmen Tage. So wehrte einmal, heißt es, der wackere Horatins Eocles die stürmenden Feinde so lange von der Stadt ab, bis die hölzerne Tiberbrücke hinter ihm abgebrochen war; dann schwamm er glücklich ans römische Ufer. Ein Jüngling, M ü c i n s , ließ sich als Gefangener im Angesichte des Etruskerkönigs freiwillig die rechte Hand verbrennen, um zu zeigen, wie standhaft ein Römer sei; „Linkhand" nannte man ihn seitdem. Die Jungfrau Elölia entfloh als Geisel aus dem Lager der Etrusker, stürzte sich in den Tiber und erreichte schwimmend die Stadt; sie wurde von ihren Mitbürgern dem Könige zurückgeschickt, von diesem aber zur Anerkennung ihres Mutes mit der Freiheit beschenkt.
§ 111. Die Bolkstribunen. Im Laufe der Zeit gerieten die Plebejer in große Bedrängnis. Sie konnten wegen häufiger Kriegsdienste oft monatelang ihren Acker nicht besorgen, und mancher mußte, um leben zu können, bei einem reichen Patrizier borgen. Wenn er