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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 68

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 68 — Die allgemeinste Art der Götterverehrung war das Gebet. Diesem nutzte eine Waschung mit Flutzwasser vorausgehen. Dann verhüllte der Gläubige stehend mit dem Obergewande das Haupt und richtete sich nach Osten, dem Aufgange der Sonne zu. Das Gebet wurde laut gesprochen; man berührte dabei mit der Rechten den Mund. § 119* Bor dem Bolksgerichte. In keinem Staate des Altertums erscheint das Recht so geordnet, Leben und Eigentum so geschützt wie im alten Rom. Ist jemand einer Übeltat, etwa des Diebstahls, verdächtig, so wird er nur selten verhaftet. Flieht er, so erfolgt seine Ächtung, so datz jedermann ihn töten kann. Bleibt er in Rom, so kündigt in der Volksversammlung der Vorsitzende, meist der Konsul, dreimal die Anklage an. Der Verdächtige mutz Bürgen stellen, datz er zu der Verhandlung erscheinen werde. Bis dahin trägt er Trauerkleider. In der nächsten Volksversammlung bringt der Vorsitzende Klage und zugleich Strafantrag vor. Als Beweise gelten namentlich Zeugenaussagen. Der Beschuldigte darf sich verteidigen. Stimmt das Volk für schuldig, so wird die beantragte Strafe baldigst vollzogen; sie lautet meist auf Verstotzung aus dem Staate, oft mit Einziehung des Vermögens. Kerkerstrafe ist noch unbekannt. Bleibt der Verurteilte eigenmächtig in der Stadt, so wird er ohne weiteres geächtet. § 120. Im Heere. In Rom herrschte, wielbei uns, allgemeine Wehrpflicht; jeder waffenfähige Mann nutzte Soldat werden. Aber ein stehendes, d. H. dauernd unter Waffen gehaltenes Heer kannte man in der älteren Zeit nicht; nur für den Fall eines Krieges wurde der Bürger eingezogen und durch einen Eid der Treue verpflichtet. Der Sold, nach dem der „Soldat" seinen Namen hat, betrug 27 Pf. täglich, etwas weniger als die Löhnung unserer Soldaten (30 Pf.). Die Ausrüstung bestand aus Schild, Lanze, Wurfspeer und Schwert. Die Zucht war sehr streng, Vergehen der Soldaten wurden hart bestraft. Die Truppen zerfielen in Legionen, d. h. ausgehobene Massen, und jede Legion umfatzte gewöhnlich etwa 4500 Mann. Die Soldaten follten nie mützig sein; im Lager, das selbst für die Dauer einer Nacht befestigt wurde, mutzten sie sich in den Waffen üben und alles zum Kriege Nötige selber verfertigen. Viel Wert legte man auf die Übung der schwerbepackten Soldaten im Marschieren. Im Winter ruhte der Krieg gewöhnlich. Dann war das wohlbefestigte Lager die Heimat der Soldaten. Sie bauten in unterworfenen Gebieten Brücken, Wasserleitungen, Kampfspieltheater und besonders Heerstratzen. fr
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