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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 73

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 73 — hatte dieser auf des Vaters Wunsch den Schwur getan, niemals ein Freund der Römer zu sein, und ein glühender Haß gegen die Demütiger Karthagos erfüllte die Seele des gewaltigen Mannes. Seine erste Tat war die Erstürmung der griechischen Pflanzstadt Sagünt, die mit Rom verbündet war. Ein Abgesandter des Senates forderte alsbald in Karthago seine Auslieferung. Als sie verweigert wurde, machte der Römer zwei Falten in seine Toga und rief: „Hier habe ich Krieg und Frieden; nun wählet!" „Gib uns, was du willst!", war die Antwort. „Gut denn, so sei es Krieg!" sagte der Gesandte und ließ die Toga fallen. Und der große Kampf begann. Mit einem wohlgeübten Heer und drei Dutzend Elefanten brach Hannibal von Spanien ostwärts auf, um den Feind im qiq eigenen Land anzugreifen. Nach dem Marsche durch Gallien stieg er kühn zur Höhe der damals noch gänzlich straßenlosen Alpen empor und überschritt den fast 2200 m hohen Paß, d. h. Gebirgs-einsenkung, des Kleinen St. Bernhard. Auf dem Abstiege bereiteten furchtbare Schneewehen und Stürze in die Tiefe seinem Heere die schwersten Verluste; fast alle Elefanten kamen um. Fünfzehn Tage dauerte die schreckliche Mühsal. Mit 26 000 Fußsoldaten und 6000 Reitern betrat der verwegene Afrikaner zur Herbstzeit die fruchtbare Poebene. § 128. Hannibals Siegeszug. Zwei römische Heere erlagen alsbald der Kriegskunst Hannibals. Im folgenden Frühjahre überschritt er den Apennin und vernichtete am Trasimenischen S e e in Etrurien ein drittes feindliches Heer; auch der Konsul fand in verzweifeltem Kampfe den Tod. Roms Macht wankte. Als Hannibal südwärts zog, folgte ihm der Diktator Fabiusmäxi-m u s behutsam, ohne einen Kampf zu wagen; man nannte ihn deshalb den „Zauderer". Nun aber kam für die Römer das verhängnisvollste Jahr. Unbesonnen stellten sich die Konsuln, die den Fabius abgelöst hatten, bei dem Dorfe K a n n ä in der Landschaft Apulien zur Schlacht. Sie erlitten eine vernichtende Niederlage. Gegen 50 000 Q-ir» Römer bedeckten, sagt man, tot oder verwundet das Schlacht- ^10 feld. Einen Scheffel goldener Ringe sollen die Karthager ihnen abgenommen haben. Einer der Konsuln fiel, der andere entrann mit nur 70 Reitern dem Verderben. Noch in späteren Zeiten galt den Römern der Gedenktag dieser furchtbarsten Niederlage, die sie je erlitten, als Trauertag. — Die meisten Städte Unteritaliens fielen von Rom ab, und der Staat schien verloren. § 129. Hannibals Bedrängnis. Im Unglücke haben die Römer nie verzagt: auch damals nicht. Alles rüstete; selbst Tausende von Sklaven wurden bewaffnet und die Mauern der Stadt in höchster
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