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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 89

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 89 — § 153. Römische Kampfspiele. Die Vorliebe des Volkes für öffentliche Spiele war längst zur Leidenschaft geworden. Mehr als 100 Tage im Jahre waren Spieltage. Dann feierte ganz Rom. Besonders zogen Pferderennen im Zirkus und T i e r -und Fechterkämpfe die Menge an. Der Zirkus, z. B. der von Cäfar aus Stein erbaute „Große Zirkus", hat eine längliche Gestalt. In drei Absätzen steigt der Zu-schauerraum empor. Die Rennbahn hat eine Länge von 650 m. An der einen Schmalseite liegt das Eingangstor; ihm gegenüber stehen die Schuppen für Wagen und Pferde. Vor ihnen halten auf leichten zweirädrigen Wagen die Wagenlenker, die einen in weißer, die anderen in roter Tunika; jede Farbe hat ihre Partei unter den Zuschauern. Eine ausgespannte Schnur hält die schnaubenden Zweioder Viergespanne der Wagenlenker zurück. Die Schnur fällt. Sausend jagen jetzt die Gespanne, vier an der Zahl, längst einer niedrigen, mit allerlei Bildwerken geschmückten Mauer dahin, von der die Bahn der Länge nach in der Mitte durchzogen ist. Siebenmal geht die wilde Jagd um die Mauer herum; mehr als 9 km beträgt also die ganze zurückzulegende Strecke. Die Sieger werden von brausendem Beifallsgeheul ihrer Partei begrüßt. Durch das Tor am Zielende ziehen sie ab, und ein neues Rennen beginnt. In dem von Cäsar erbauten großen Rundtheater berauschten sich die Volksmassen am liebsten durch den Anblick blutiger Tier- und Fechterkämpfe. Große Jagden in Afrika und Asien schafften immer von neuem wilde Tiere herbei, die dann ausgehungert gegeneinander losgelassen wurden. Unter Cäsar mußten einst auf einmal 400 wilde Tiere, Löwen und Elefanten, sich gegenseitig zerfleischen; unter Augustus verbluteten in dem grausigen Theater insgesamt 4000 Tiere. Auch Tierkämpfer von Gewerbe, wie die heutigen Stierfechter in Spanien, traten auf. Mit Vorliebe hetzte man wilde Tiere auch auf verurteilte Verbrecher; die schreckliche Hinrichtung diente zur Belustigung des Volkes. Am schändlichsten waren die Fechterkämpfe. Man nahm dazu meist Sklaven. Sie wurden in besonderen Fechterschulen, z. B. in Käpua, ausgebildet. Bewaffnung und Kampfart waren sehr verschieden, aber immer ging es auf Leben und Tod. Auch in ganzen Maffen stritten die Unglücklichen gegeneinander; Augustus ließ z. B.' auf dem unter Wasser gesetzten Kampfplätze die Schlacht bei Salamis aufführen, wobei Hunderte von Fechtern ertranken. Armes Volk! Das Christentum. § 154. Christi Geburt. Unter dem Kaiser Augustus war die „Fülle", d. h. die Vollendung, der Zeiten gekommen, die von den
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