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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 90

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 90 — Propheten des Alten Bundes geweissagt war. Die Heidenwelt hatte den wahren Gott nicht gefunden und war in religiöses und sittliches Elend versunken. Sehnsucht und Erwartung durchdrangen die Gemüter der Menschen. Da vollzog sich in einem Winkel des Römerreiches das größte Ereignis auf Erden: Zu Bethlehem im Lande Juda wurde Jesus Christus, der göttliche Heiland der Welt, geboren. Christi Geburt ist der Mittelpunkt der Weltgeschichte. § 155. Die Ausbreitung des Christentums. „Gehet hin und lehret alle Völker!" Diesen Auftrag hatte Christus seinen Jüngern, den Aposteln, hinterlassen. Seit dem ersten Pfingstfeste zu Jerusalem wurde seine göttliche Lehre durch die Apostel und ihre Schüler im Morgen- und Abendlande verkündet, und der Same, den sie streuten, ging herrlich auf. Bedeutungsvolle Umstände waren der Ausbreitung des Christentums günstig. Rom war ein einheitliches Weltreich. Ein Netz von W e l t st r a ß e n , die das Reich durchzogen, erleichterte das Wandern zu den Völkern. Im Schutze eines Weltfriedens konnte Christi Lehre verkündet werden, und in der Weltsprache des Griechischen war sie überall gleich verständlich. § 156. Christenverfolgungen. Das Staunen der Heiden über die Hoheit des Christenglaubens verwandelte sich vielfach in heftige Feindschaft. Denn die Christen setzten Gott über den Staat, der den Römern das höchste war, verweigerten den Kaisern göttliche Ehren und den Göttern die Opfer. Weil dadurch die Grundlagen des römischen Staates angegriffen schienen, wandten sich viele Kaiser der Verfolgung der Christen zu. Ihr reines Leben aber war ein steter Vorwurf für die verkommenen Heiden. Man gab daher die christliche Lehre als staatsgefährlich aus und nannte die Christen Verbrecher. So brachen wiederholt schwere Verfolgungen über sie herein. Unzählige, selbst Greise und Kinder, wurden zu Tode gemartert oder n/t zur Schaulust der Menge den wilden Tieren vorgeworfen. Be- sonders grausam wütete als erster Christenverfolger Nero. Dieser verhängte über die Bekenner Christi unerhörte Martern. Sie wurden nach dem Berichte eines heidnischen Geschichtschreibers in Felle von wilden Tieren eingenäht und dann von Hunden zerrissen oder, mit brennbaren Stoffen umwickelt, an Pfählen aufgerichtet und als die „lebenden Fackeln Neros", die zu den nächtlichen Gelagen des Kaisers leuchteten, langsam verbrannt. Aber die Standhaftigkeit der Gemarterten, die bei den Heiden die höchste Bewunderung hervorrief, erweckte der Lehre Christi immer neue Anhänger?) *) Gedichte: Seros, „Heil dir, Kaiser! Die dem Tode Geweihten grüßen '■dich!" Kinkel, „Petrus." Herder, „Polykarp."
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