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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 107

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 107 — Vergebens suchten die Römer sich durchzuschlagen; drei Tage wehrten sie sich wie Verzweifelte. Allein entkräftet von dem mühseligen Marsche und den beständigen Kämpfen, erschöpft durch den Mangel an Lebensmitteln, konnten sie nicht länger widerstehen. Fast das ganze römische Heer wurde vernichtet; nur die Reiter entkamen dem grausen Blutbade und retteten sich nach dem festen Lager Aliso an der Lippe, dessen Reste man jetzt bei dem Orte H a l t e r n in Westfalen, wie es scheint, wiederentdeckt hat. Varus selbst stürzte sich verzweifelnd in sein Schwert. Grausam opferten die Germanen viele der Gefangenen ihren Göttern; der Rest verfiel der Sklaverei. Die Varusschlacht, deren Stätte in Westfalen man noch immer vergebens sucht, war die erste Entscheidungsschlacht unserer Geschichte; sie machte die Germanen frei von fremder Herrschaft und rettete ihre heimische Gesittung?) Die Nachricht vom Untergange der Legionen, der besten, die Rom hatte, erregte am Tiber gewaltige Bestürzung. Schon fürchtete man einen Einbruch der Germanen in Italien, und es wird erzählt, Augustus habe angsterfüllt gerufen: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Aber die Germanen blieben in ihren Wäldern und waren froh, daß sie ihre Freiheit wieder hatten. § 184. Thusnelda. Die Gemahlin des jungen Freiheitshelden war Thusnelda, die Tochter eines cheruskischen Stammesfürsten Segsstes. Wider des Vaters Verbot hatte sie sich mit Arminius vermählt. Segestes entriß sie deshalb ihrem Gatten und zwang sie sogar, ihn auf der Flucht vor dem erbitterten Arminius in das römische Feldlager zu begleiten. So fiel Thusnelda in die Hände des römischen Feldherrn Germänikus, der ihren Gatten selbst trotz aller Anstrengungen nicht zu bezwingen vermochte. Die arme Fürstin mußte, so heißt es, als Gefangene mit ihrem Söhnchen in Rom vor dem Triumphwagen des Germanikus einherschreiten und starb fern der Heimat am Tiber. Die unglückliche Thusnelda, d. h. „Riefenkämpferin", ist die e r st e mit Namen bekannte Frau unserer Geschichte?) § 185. Des Arminius Ende. In Germanien herrschte inzwischen häßliche Zwietracht. M ar b o d , der Heerkönig der Markomannen, d. h. Grenzmänner, in Böhmen, war in Feindschaft mit Arminius geraten, und beide stritten in unentschiedenem Kampfe. Einige Jahre fpäter verlor Marbod durch einen Aufstand seine Herrschaft; er floh zu den Römern, die ihm bis zu seinem Ende das Gnadenbrot ge- x) Gedichte: Dahn, „Siegesgesang nach der Varusschlacht." Greif, „Das ^-treitholz." Hoffmann von Fallersleben, „Hermann." Klopft ock, „Hermann und Thusnelda." 2) Gedicht: Gero k, „Thusnelda."
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