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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 20

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
offen, wenn sie als Metöken, Hintersassen, durch Vermögen oder Kenntnisse sich nützlich machen konnten. So wurde Athen eine Gemerbestadt und bald auch ein Handelsplatz ersten Ranges. Der wachsende Wohlstand führte zu edler Gesittung, Solon verbot in kluger Voraussicht über-iriebenen Prunk, zumal bei Begräbnissen, er verbot aber auch, über Verstorbene anderes als Gutes zu reden. Die solonischen Gesetze wurden ans große drehbare Holz-pyramiden eingetragen und öffentlich aufgestellt; sie wurden aus hundert Jahre angenommen und beschworen. Der Gesetzgeber selbst entzog sich der Zudringlichkeit von Verehrern und Tadlern durch eine zehnjährige Reise nach Ägypten und Asien; er wollte seinen Landsleuten Zeit gönnen, sich an die neue Ordnung zu gewöhnen. 4. Die Tyrannen. Peisistratos. Wie in Athen vor Solon waren auch in anderen Städten die Reichen und Vornehmen im Besitz aller Macht. Allein durch Handel und Gewerbe, die sich immer weiter entwickelten, gewannen auch die anderen Stände Reichtum und Bildung und strebten nach Gleichstellung mit dem Adel. Ehrgeizige Männer, in der Regel selbst den herrschende» Häusern angehörend, traten au die Spitz- der Unzufriedenen; sie stürzten die Macht der Vornehmen (die Aristokratie) und wurden mit der Einwilligung des Volkes dann selber Fürsten. Diese „Tyrannen" waren meist kluge und wohlmeinende Männer, welche ihre Stellung durch gemietete Krieger (Söldner), aber auch durch einen glänzenden Hofhalt zu behaupte,, suchten. Darum fanden Künste und Wissenschaften au ihnen eifrige Förderer. Periandros von Korinth z. B- wurde wie Solon unter die sieben Weisen gerechnet. Sein Freund war der gefeierte Dichter und Citherspieler Arion. Rur ungern entließ er den Künstler von seinem Hos, als dieser in den üppigen Griechen-itädten Unteritaliens durch sein Spiel und seinen Gesang Ruhm und Gold gewinnen wollte. Seine Hoffnung erfüllte sich. Zn Tarent mietete er zur Heimfahrt ein korinthisches Schiff. Lüstern nach seinen, Gelde, beschlossen die Seelente ihn zu ermorden, gestatteten ihm jedoch ans sein Flehen, in einem Lied Abschied zu nehmen vom Leben. Da hüllte er sich in den wallenden Pnrpur-Talar der Künstler und sang zur Cither seinen Schwanengesang; dann sprang er in die Flut. Aber die süßen Klänge hatten eine Schar wohllautsroher Delphine angelockt; einer nahm den Sänger auf den Rücken und trug ihn zum nahen Vorgebirge Tainaron (Malapan). Dort, am Südfuße des Tay-
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