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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 155

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
5. Konrad Ii. und Heinrich Iii. Nach dem Aussterben des sächsischen Kaiserhauses ver- 1024 sammelten sich aus der weiten Ebene am Rhein gegenüber Oppenheim die Freien des deutschen Volkes zur Königswahl. Nach langem Schwanken zwischen zwei Urenkeln Konrads des Roten von Worms erkor man einhellig den ältern, und freudigen Herzens stimmte der jüngere zu.' Konrad Ii. war nur gemeinfreien Standes und unkundig des Lesens und Schreibens, aber ein kluger und kraftvoller König. Die Zeitgenossen sagten, an seinem Sattel hingen Karls des Großen Bügel. In des Reiches Namen erhob er Ansprüche auf Burgund; und als sein Stiessohn Herzog E r n st von Schwaben als nächster Verwandter des burgundischen Königs ff das Land für sich forderte, setzte er ihn gefangen auf die Feste Gibichenstein bei Halle und verhängte nach wiederholtem Empörungsversuch die Reichsacht über ihn. Aus der Burg Falkenstein im württembergischen Schwarzwalde vou des Königs Heer eingeschlossen, fand der unglückliche Jüngling bei einem Ausfall mit feinem treuen Freunde Werner von Kyburg gemeinsam den £ob: Auch in den: unbotmäßigen Italien wahrte der König die deutsche Hoheit. „Stirbt der König, so bleibt doch das Reich," sagte er. Mit Nachdruck dämpfte er die Unruhe». „Wenn Italien nach Gesetzen dürstet, so will ich kommen, es zu tränken." Umgeben von Königen und Fürsten, empfing er in Rom die Kaiserkrone.' Seit ihm die burgundischen Großen in Peterlingen und Genf gehuldigt, bildete Burgund die bequeme Verbindung zwischen Italien und Deutschland. Daß die nördliche Schweiz in Sprache und Sitten deutsch geblieben, ist Kaiser Konrad zu danken? Willig gehorchten die Großen des Reiches; vom Harz bis zum Appenniu zogen sich die Königspfalzen. Konrad Ii. starb 1039 in vollem Wirken zu Utrecht; seine Ruhestätte ist der schöne Doni, den er selbst im heimatlichen Speier begründet.! Auch sein jugendlicher Sohn Heinrich Iii. war ein kraftvoller Kriegsmann. Der Herzog von Böhmen und der König von Ungarn mußten barfuß und kniend ihre Länder aus seiner Hand als Lehen nehmen; und als der König von Frankreich bei einer Zusammenkunft unweit der Stadt Sedan ihn unredlicher Gesinnung beschuldigte und Lothringen verlangte, warf er ihm als Herausforderung zum Zweikampf den Fehdehandschuh hin, woraus der Franzose nächtlicher Weile entwich.
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