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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 203

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 203 — die neue Lehre wieder verbieten. Gegen diese Maßregel reichten 1529 die lutherischen Fürsten eine Rechtsverwahrung, einen „Protest" ein, von welchem sie die Bezeichnung Protestanten erhielten. Unbeirrt jedoch um die unfreundliche Haltung des Kaisers haben sie, als Solimau mit „Rennen und Brennen" vor Wien erschien, Hülfe geleistet gemäß ihrer Pflicht, welche Martin Luther ihnen eindringlich vor Augen stellte./ Bald nachher kam ein allgemeiner Friede zustande, und Karl eilte von Bologna, wo der Papst ihm an seinem 30. Geburtstag die Römerkrone aufs Haupt fetzte, nach Augsburg. Dort auf dem Reichstag ließ er sich das Augsburgische Glaubeusb e k eunt nis vorlesen. Aber dem Geiste milder 1530 Versöhnlichkeit, welcher Melanchthon bei der Abfaffnng dieser Urkunde geleitet, war er unzugänglich. Er forderte von den Protestanten bis zum Frühjahr die Unterwerfung unter ein Konzil. Da war der Zwiespalt unvermeidlich. Mit nassen Augen ritt der greise Kurfürst Johann der Beständige, Friedrichs des Weifen Bruder, von seinem Kaiser weg. Nur die Besorgnis vor einem neuen Kriege mit Türken und Franzosen hinderte Karl, Gewalt anzuwenden. Die bedrohten protestantischen Fürsten aber schlossen zu Schmalkalden im Thüringer Walde zur Verteidigung ihres Glaubens ein Bündnis, welches nach dem Beitritte der großen Städte, wie Magdeburg und Lübeck, vom Bodensee bis zur Ostsee reichte. So mußte der Kaiser endlich den Nürnberger Religionsfrieden gewähren, nach welchem bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung die Stände um des Glaubens willen einander nicht anfechten sollten. Vor den Streitkräften, welche das wieder geeinte Deutsck-laud ins Feld stellte, reich der Sultan ohne Schlacht aus Österreich und Steiermark. Aber er führte 30000 Gefangene aus dem verheerten Lande mit in die Sklaverei. 5. Zwingli und Calvin. In der Schweiz bekämpfte der Humanist und Theologe Hulbrich Zwingli die kirchlichen Mißbrauche. Von den italischen Kriegsfahrten, auf welchen er Schweizer Söldner als Feldprediger begleitete, verblieb ihm der Widerwille gegen das „Reislaufen", die Unsitte feiner Landsleute, ihr Blut fremden Fürsten zu verkaufen. Als Pfarrhelfer in Einsiebeln wie als Leutpriester am Großmünster in Zürich predigte er gewaltig von Gottesfurcht, Gottesliebe, Unschuld als beut Kern aller Religion. Unter der Erregung über den Ablaßhandel beseitigte
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