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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 224

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 224 — berg und Würzburg, an den Rhein, und als die Verhandlungen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im folgenden Frühjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr überschreitend, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont geblieben; er zog in München ein, und Kurfürst Maximilian war ein heimatloser Mann. Die Liga war vernichtet, der Kaiser zitterte. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten untu Städte suchten das Bündnis des „Löwen aus Mitternacht". jjdas Volk jubelte dein Nordlandskönige zu, dessen mächtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle überragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Kriegführung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er täglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunde mit seinem Heer. Ein Verehrer der Knnst und Wissenschaft, der seine Erholung im Lautenspiel suchte und außer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Muttersprache, ein halbes Dutzend Sprachen beherrschte, der im Thukydides und Lenophou seine Vorbilder suchte, haßte er die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Streuge. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewahrte er auch dem katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der größte Feldherr seines Jahrhunderts, führte er wohl auch, den Degen in der Faust, persönlich wie Alexander der Große seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde ihm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, säst in derselben Stunde, als Tilly in Regensburg seinen Wunden erlag. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wallenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergründliche Mann auf diesen Augenblick geharrt. Jetzt warb er, im Besitz unumschränkter Vollmacht, ein neues Heer und führte es nach Bayern. Gustav Adolf mußte innehalten auf seiner Siegesbahn. Monatelang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nürnberg den Friedländischen gegenüber, bis es an Brot fehlte und an Totengräbern für die Soldaten und Bürger, welche von Hunger und Pest hingerafft würden. Endlich, nach einem furchtbaren Ansturm auf die „alte Veste", den Schlüsfelpunkt zu Walleiisteius unbezwingbarer Stellung auf den Höhen über der Regnitz, zog der Schwebe von bannen, um „den Fuchs aus beut Loche zu kriegen". Aber der Generalissimus brach unter Morb und Brand in Sachsen ein, und Gustav Aböls eilte, feinem Verbünbete», '43 dem Kurfürsten, beizubringen. Bei Lützen unweit Breitenfeld maßen sich die beiden großen, Heerführer. Da traf den König mitten im Getümmel eine tödliche Kugel. Ein solches Ende mag er geahnt haben, als er die Heimat verließ, als er in
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