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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 307

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 307 — gedachte sich der Sultan späterhin einen uneigennützigen Beainten-stand heranzubilden. Preußische Offiziere arbeiteten an einer Verbesserung des Kriegswesens. Die Schwäche, in welche das Reich während dieser Umwandlungen versank, gedachte Mehemed Ali zu Eroberungen auszunützen. Ibrahim drang über die Landenge von Snez durch Syrien und Kleinasien siegreich gegen Konstantinopel vor. Damit nicht der thatkräftige Ägypter sich des ganzen Ostens bemeistere, rettete Rußland die Türkei. Dafür erntete sein Handel reiche Vergünstigungen auf dem Schwarzen Meere. Als nach einigen Jahren Ibrahim seinen Angriff erneute, erlitt der türkische Feldherr bei Nisi bis am Euphrat eine schwere Niederlage; über 1837 den Einflüsterungen fanatischer Mollahs (Priester) hatte er den verständigen Rat des preußischen Hauptmanns Helmut v. Moltke vernachlässigt, der ihm unter halsbrechenden Schwierigkeiten Brücken über den Euphrat geschlagen hatte. Der Kapudan Pascha führte seine Flotte zu dem Ägypter hinüber. Sultan Mahmud starb im Gram über die Opfer des Krieges; die Türken hatten keinen Mann mehr, der sie leitete und spornte. Der Padischah (Sultan), meinten sie in ihrer stumpfen Gleichgültigkeit. sei reich genug, um hin und wieder eine Schlacht und einige Provinzen zu verlieren. Nikolaus schickte sich an, durch Einverleibung der wichtigsten Landschaften die Orientalische Frage zu lösen. List gegen List setzend, verband sich England, Österreich und Preußen mit ihm, um den Ägypter einzudämmen, aber auch dem Russen auf die Finger zu sehen. Gegen die Räumung der eroberten Provinzen erhielt Mehemed Ali Ägypten ,ats erbliches Paschalik (Vice-königreich). Der jetzige „Khedfte" Tewsik ist sein Enkel! /f>/ 3. Die Juli- und die Februar-Revolution. Unter Napoleon I. hatte das französische Volk die Beschränkung seiner Freiheit, die Reaktion, ebenso ruhig hingenommen wie die Zumutungen immer größerer Opfer an Gut und Blut. Denn der Kriegsruhm und die Weltmacht seines Götzen schmei- 1830 chelte der Eitelkeit des sonst vortrefflichen Volkes. Um so empfindlicher waren die Franzosen gegen die Bourbonen, die wenig Rühmliches thaten, namentlich seit auf den verständigen Ludwig Xviii. dessen Bruder Karl X. gefolgt war. Als dieser 1 ' - / durch die fünf Ordonnanzen, die er am Sonntag den 25. ^uli 1830 in seinem Schlosse St. Elend unterzeichnete, die Preßfreiheit und das Wahlrecht antastete, brach in Paris alsbald ein heftiger Sturm los. Die Zeitungen schürten die Leiden-
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