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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 40 — In der Ferne ragt der Turm einer Bischofs- oder Klosterkirche auf, und der Wall einer Burg, die Mauer einer Königspfalz mahnt an die Unsicherheit des Landes; die Zeiten sind noch rauh, und auf den „Königsstraßen" lauert die Gewalttat. Im Schutze der Burgmauern lagern die ersten größeren Ansiedlungen mit dem Keime städtischer Entwicklung; die Zeit der letzteren ist aber noch nicht gekommen, und die Kunde von der Macht der wenigen alten Städte, wie Cöln oder Mainz, erregt das Staunen der bäuerlichen Menschen. Die Bewegung der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge, bereit wir sieben große zählen, strtb die gewaltigste Bewegung in der Welt seit der Völkerwanberung gewesen. Ihre Zeit umfaßt etwa zwei Jahrhuuberte, 1096—1270. Für die Entwicklung des Mittelalters haben sie die größte Bebeutung gehabt. § 72. Die Entstehung. Wallfahrten nach dem Heiligen Lande waren schon seit früher Zeit üblich. Die Araber ließen die Wallfahrer unbehelligt. Seitdem aber gegen Ende des elften Jahrhunderts die Türken, die ursprünglich im Innern Asiens hausten, Palästina erobert hatten, mußten die Christen mancherlei Bedrängnis erdulden; immer lauter wurden die Klagen der Pilger, wenn sie ins Abendland heimkehrten. Der Gedanke, die heiligen Stätten mit Gewalt zu befreien, wurde reif; eine tiefreligiöfe Stimmung beherrschte die waffenfrohe Zeit. Im Jahre 1095 hielt nun der Papst Urban Ii. eine große Kirchenversammlung zu Clermout in Frankreich. Mit feurigen Worten rief er hier die Völker zu dem großen Werke auf. Seine Rede entfachte eine stürmische Begeisterung der zahllosen Menge. Mit dem Rufe: „Gott will es!" hefteten sich viele Tausende als „Kreuzfahrer" auf die rechte Schulter ein rotes Kreuz, das in unserer Zeit zum Schutze der Verwundetenpflege im Kriege erneuert worden ist. Kreuzprediger zogen durch Frankreich und Italien, und von allen Seiten strömten Ritter und Knechte, Bürger und Bauern, ergraute Männer und zarte Knaben zum Altare, um des Priesters Weihe für Schwert und Pilgerkleid zu empfangen?) § 73. Der erste (wichtigste) Kreuzzug. Die ersten Kreuzfahrerhaufen, die den allgemeinen Aufbruch nicht abwarten konnten, zogen unter der Führung des Einsiedlers Peter von Amiens und des Ritters Walter von Habenichts gen Osten. Aber sie verkamen schon auf dem Wege nach Konstantinopel. Im Frühjvhre 1096 brach endlich das meist aus Franzosen und Italienern bestehende Kreuzheer auf. Unter den zahlreichen vor- x) Gedichte: Geibel, „Die Kreuzzüge." Dahn, „Kreuzvredigl."
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