Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 63

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 63 — § 115. Die Goldene Bulle. Nach der goldenen Siegelkapsel (Bulle) ist das wichtige Reichsgesetz benannt, das Karl auf -« opiß den Reichstagen von Nürnberg und Metz verkündigen ließ. J-Ojo Es regelte die Königswahl und die Stellung der Kur- oder Wahlfürsten. Sieben sollen den Herrscher küren: die drei geistlichen Erzkanzler des Reiches, nämlich die Erzbischöfe von Mainz, C ö l n und Trier, fowie die vier Inhaber der weltlichen „Erzämter", nämlich der König von Böhmen als Schenk, der P f a l z g r a f als Truchseß, der Herzog von Sachsen als Marschall und der Markgraf von Brandenburg als Kämmerer. Der Mainzer leitet die Wahl, Stimmenmehrheit entscheidet sie. Die Kurfürsten selber macht die Bulle zu Herren über Land und Leute; sie vererben ihr unteilbares Kurgebiet auf Sohn und Enkel, sprechen den Untertanen oberstes Recht und schlagen Münzen mit ihrem Bilde. Karls Iv. Söhne. § 116. Wenzel. Welch ein unwürdiger Fürst wurde doch der 1378-1400 Prinz, der als Achtzehnjähriger seinem Vater folgte! Den „faulen Wenzel", den „Taugenichts des Heiligen Römischen Reiches" schalt man ihn. Am liebsten ging er auf die Jagd, und bis zur Befinnungs-lofigkeit konnte er sich betrinken. Grausamkeit war seine Lust; „du zweiter Nero!" schrieb man einst an seine Kammertür. Wenn Wenzel in Prag, wo er fast immer war, über die Straße ging, hetzte er wohl seinen Hund auf Vorübergehende. Die Fürsten entsetzten schließlich den „unnützen, trägen und verfäumlichen" König des Thrones und erhoben den Pfalzgrafen Ruprecht. Doch ging die (1400-1410) Regierung dieses Pfälzers tatenlos vorüber. § 117. Sigismund. Karls Iv. jüngster Sohn Sigismund war 1410-1437 bereits Kurfürst von Brandenburg und durch Heirat auch König von Ungarn. Aber aus Geldverlegenheiten kam der verschwenderische Fürst zeitlebens nicht heraus. Seine ritterliche Gewandtheit war größer als seine Bildung; auf Fehler in der Sprache kam es ihm nicht an. Er regierte in einer bewegten Zeit; das Konzil von K o n st a n z , dessen Berufung er vermittelte, und die H u s s i t e n -kriege waren ihre bedeutendsten Ereignisse. § 118. Das Konzil von Konstanz, 1414—1418. Groß war die Bedrängnis der Kirche. Nach der Rückkehr des päpstlichen Hofes in das verwaiste und heruntergekommene Rom traten Gegenpäpste in Avignon auf, und die Christenheit geriet in arge Verwirrung. Zur Besserung der kirchlichen Verhältnisse erhoben sich viele Stimmen, besonders unter den Gelehrten der Universitäten, die eine „Reform der Kirche an Haupt und Gliedern" verlangten. Diefe sollte auf dem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer