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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 7,3 - Lande; nicht lange hernach fiel er gegen sie in der „Winterschlacht" vor Nancy in Lothringen, 1477. Karls einzige Tochter Maria vermählte sich mit des Kaisers Sohne Maximilian. Während Frankreich sich des eigentlichen Herzogtums Burgund bemächtigte, fiel der reiche nördliche Teil des burgundischen Erbes, das heutige Belgien und Holland, an das Haus Habsburg. „Du glückliches Österreich", hieß es damals, „mehr Länder gewinnst du durch Heirat als andere durch Krieg!" Die Zeit Maximilians I. §133* Maximilians I. Persönlichkeit. Friedrichs hochbegabter, 1493-1519 leutseliger Sohn, der Gemahl der burgundischen Maria, lebt als «letzter Ritter" noch im Andenken des deutschen Volkes, wie sein Ahnherr Rudolf. Gern tummelte sich der gewandte, riesenstarke Fürst im Waffenfpiel und auf der fröhlichen Jagd; Furcht und Gefahr kannte er nicht. Wie er einst einen prahlerischen Franzmann zu Worms vom Pferde in den Sand gestreckt, wie er auf der steilen Martins wand bei Innsbruck sich verstiegen hatte1) oder furchtlos auf dem Gesims des Münsterturmes von Ulm erschien: alles das hat die Überlieferung lebendig festgehalten. Kriegerischer Glanz war Maximilians Freude; beim Donner seiner Feldschlangen oder Kanonen, unter denen eine, der „Weckruf", laut genug weckte, leuchteten ihm die Augen vor Lust. Die Zeitgenossen aber rühmten hoch seine Bildung, seine Vorliebe für die Dichtung, sein Verständnis für Wissenschaft und Kunst. Gelehrte und Künstler umgaben häufig Maximilians Person, und wie ein zweiter Karl der Große verkehrte er zwanglos in ihrem Kreise. § 134. Neuerungen im Reiche. Um die k a i f e r 1 i ch e M a ch t war es übel bestellt. Sie war längst Form und Schein geworben unb.hatte den Fürsten gegenüber nichts mehr zu bebeuten. Es gab fein Heer, keine Einnahmen, keine Verwaltung des Reiches: was konnte das Oberhaupt wollen? So zerrann der Plan eines machtvollen Römerzuges, und Maximilian begnügte sich schließlich mit dem Titel „Erwählter römischer Kaife r", den alle seine Nachfolger ebenfalls geführt haben. Noch immer hallte das Reich wiber von Waffengeklirr und Gewalttat. Die Fürsten brängten beim Kaiser auf Abhilfe, und so berief benn Maximilian enblich einen großen Friebensreichstag nach der alten Nibelungenftabt Worms am Rhein. Einer, der hier erschien, warb hoch gefeiert als „reichster Fürst": Eberharb, der X) Gedicht: Grün, „Kaiser Max auf der Martinswand."
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