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1. Bilder aus der preußischen Geschichte in schulgemäßer Form - S. 29

1914 - Breslau : Goerlich
unseres Vaterlandes eine eigene Schule. — Ferner wurden im ganzen Deutschen Reiche gleiche Münzen, Maße und Gewichte eingeführt. Für Handels- und Kriegszwecke wurde die Ostsee mit der e)Handelund Nordsee durch einen Kanal verbunden. Dieser Kanal, der den Verkehr. Namen Nord-Ostsee- oder Kaiser-Wilhelm-Kanal führt, ist der größte und wichtigste Deutschlands. — Als neues Verkehrsmittel wurde das Telephon (Fernsprecher) eingeführt. Ferner legte man in größeren Städten Straßenbahnen an, die mittels Elektrizität fortbewegt werden. Die Elektrizität wird jetzt auch vielfach zu Beleuchtungszwecken benutzt. Zum Schutze der deutschen Küste und des überseeischen Bau von Handels wurden Kriegsschiffe gebaut und in der Kieler Bucht ßrjeskiffen ein Reichskriegshafen der Ostsee angelegt. Der Wilhelmshasen un 6 im Jadebusen wurde zu einem Reichskriegshafen der Nordsee ausgebaut. Kaiser Wilhelm I. war schlicht und einfach, fromm und Person des gottergeben. Seine großen Erfolge im Kriege machten ihn nicht Kaisers, stolz. Er betrachtete sie als Gottes Fügung. Sein Wahlspruch war: „Gott mit uns!" — In Berlin wohnte der Kaiser nicht in dem großen Kgl. Schlosse, sondern in einem bescheidenen Palais „Unter den Linden". Alles darin war einfach. Als Schlafstätte diente ihm ein eisernes Feldbett. Am liebsten hielt sich der Kaiser in seinem Arbeitszimmer auf. Hier erledigte er bis in fein hohes Alter hinein die Regierungsgeschäfte. Mittags, wenn die Schloßwache aufzog, erhob sich der Kaiser von seinem Schreibtische und trat an das Fenster. Das wurde bald bekannt, und täglich gegen Mittag fanden sich viele Menschen ein, um den Kaiser am „historischen Eckfenster" zu sehen und zu grüßen. Große Freude erweckte es, wenn der Kaiser manchmal mit seinem ältesten Urenkel am Fenster erschien. In seinem hohen Alter traf den Kaiser ein herber Schmerz. Krankheit Sein Sohn, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, wurde von einer Jej,ne8. Halskrankheit befallen, die seine Genesung erhoffen ließ. °9nc * Kaiser Wilhelm I. hat ein Alter von fast 91 Jahren er- Tod reicht. Er starb am 9. März 1888, tief betrauert vom ganzen Kaisers, deutschen Volke, das ihn wie einen Vater liebte und verehrte. — Wenige Stunden vor seinem Tode gab der Kaiser noch seinem Enkel, unserem jetzigen Kaiser, einige Ratschläge für die Regierung. Als ihn seine Tochter (die Großherzogin von Baden) bat, sich nicht durch vieles Sprechen zu ermüden, sagte er: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Diese Worte zeigen, daß dem Kaiser bis zu seinem letzten Atemzug die Sorge für das Wohl seiner Untertanen höher stand, als die für fein eigenes. — Nach dem Kronprinzen, der zur Linderung seines Leidens in Italien weilte, hatte der Kaiser große Sehnsucht. Er äußerte: „Könnte
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