Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 29

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 29 — Hilfskreuzer der englischen Marine bewaffnet und hatte gewaltige Kriegsvorräte aus Amerika an Bord. Unter den umgekommenen Personen befand sich auch eine Anzahl von Amerikanern, die trotz dringender Warnung von deutscher Seite das Unglücksschiff zur Überfahrt nach England bestiegen hatten. Die Regierung der Vereinigten Staaten benutzte deren Untergang dazu, um von Deutschland eine Beschränkung des U-Boot-krieges zu verlangen. England dagegen ließ insgeheim seine Handelsschiffe bewaffnen und befahl ihnen den Angriff auf jedes deutsche Tauchboot. Die Wut der Engländer ging soweit, daß im August 1915 der Kapitän des Schisses „Baralong" die Besatzung eines versenkten 17-Bootes, die hilflos im Wasser trieb, hinmorden ließ und der Führer eines Fischdampfers schiffbrüchige Leute eines im Kanal verunglückten Zeppelins Anfang Februar 1916 dem Tode des Ertrinkens preisgab. Ein Schrei des Entsetzens ging durch Deutschland. Nach wie vor sind alle feindlichen Handelsschiffe dem vernichtenden Angriff der U-Boote, auch der österreichischen, verfallen. Bereits erschienen sie selbst im Mittelmeer und versenkten hier zahlreiche feindliche Fahrzeuge. Im ganzen betrug der Verlust der Handelsflotte Englands bis zum Frühjahr 1916 an 800 Schiffe, fast 6 % seines Bestandes, mit über 1 % Million Tonnen, darunter gegen 90 Kriegsschiffe, und der Mangel an Frachtraum erreichte einen bedrohlichen Grad. In rücksichtsloser Weise zwang man jetzt von London aus das abhängige Portugal, deutsche Handelsschiffe, 37 an der Zahl, die seit Kriegsausbruch in den Häfen des Landes lagen, für englische Zwecke zu beschlagnahmen. Doch war es den Besatzungen vorher gelungen, durch Zerstörung an den Maschinen den größeren Teil der Schiffe für längere Zeit unbrauchbar zu machen. Am 9. März 1916 erklärte dann der deutsche Gesandte den Machthabern in Lissabon im Namen des Reiches den Krieg. 30» Der Kolonialkrieg. Im Bunde mit den Engländern trat Plötzlich, am 19. August 1914, auch das heimtückische Japan feindlich gegen uns auf; kurzerhand verlangte es die Übergabe des Gebietes von K i a u t s ch o u. Auf die räuberische Forderung erklärte die Reichsregierung, „keinerlei Antwort" zu haben. Getreu dem Funkfpruch-Gelöbnis des Befehlshabers Meyer-Waldeck: „Einstehe für Pflichterfüllung bis zum äußersten", wehrte die Besatzung von Tsingtau aufs tapferste die Stürme der Japaner und Engländer von der Land- und Seefeite ab. Siebzig Tage hielt sie sich. Erst am 7. November ging über der verlorenen Stadt, dem fernen Bollwerk deutscher Kultur, die weiße Flagge hoch.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer