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1. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 34

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 34 — schwer bedrängt worden; ein neuer Stern schien ihm jetzt zu leuchten. Rücksichtslos hatten die Engländer am Suezkanal aus türkischem Gebiet Truppen zusammengezogen, und am 31. Oktober 1914 donnerten ohne Kriegsansage die Schiffskanonen der Russen gegen die türkische Flotte im Schwarzen Meer. Da erhob sich der entschlossene Padischah am 11. November 1914 zur Kriegserklärung gegen die verbündeten alten Erbfeinde, deren begehrliche Blicke seit Menschenaltern auf die Eroberung der Stadt am Goldenen Horn gerichtet waren, und des Kalifen Ruf folgte die islamitische Welt in den „heiligen Krieg". Die deutschen Generäle von Liman und von der Goltz, der bisherige Gouverneur von Belgien, erschienen an der Spitze der türkischen Truppen, und deutsche Soldaten und Matrosen tauchten als Fezträger in Konstantinopel auf. Im Kaukasus, an der persischen Grenze, im Irak, d. h. dem uralten ehrwürdigen Babylonien, entbrannte der große Kampf; von Syrien aus schweiften Türken und Beduinen drohend gegen den Suezkanal, den Nerv des englischen Welthandels, und am Wüstensaum des Pharaonenlandes regte sich der Haß der Senussen gegen das englische Joch. Große feindliche Streitkräfte wurden durch den türkischen Eintritt in den Krieg von Österreichs und Deutschlands Oftgrenzen ferngehalten. Durch die Sperre der Dardanellenstraße verhinderten die Türken die Ausfuhr russischen Getreides besonders nach England und die Einfuhr von Kriegsmaterial nach Rußland. Die Bezwingung der Dardanellen, die zugleich den Fall von Konstantinopel bedeutet hätte, war daher das Ziel der Verbündeten Rußlands. Vergebens hatte man die Griechen und Rumänen zur Teilnahme zu verlocken gesucht, und so begannen denn die beiden Großmächte Frankreich und England allein nach dem Plane des englischen Ministers Grey Anfang 1915 den Kampf um die berühmte Meeresstraße. 38. An den Dardanellen. Seit dem 19. Februar 1915 versuchte die verbündete Flotte von 60 Schiffen durch fast ununterbrochene Beschießung der türkischen Küstenbefestigungen den Durchgang durch die enge Straße zu erzwingen. Aber die schweren türkischen Geschütze sandten Tod und Verderben von den Höhen herab; Felder von Minen sperrten das Gewässer, und 4 große feindliche Kampfschiffe gingen samt ihrer Besatzung auf den Grund. Ergebnislos mußten die Angreifer ihre Schiffe zurückziehen. Das Vordringen nach Konstantinopel sollte jetzt zu Lande über die 600 qkm große Halbinsel Gallipoli versucht werden. Von griechischen Inseln aus, die mit Gewalt besetzt wurden, landeten Engländer und Franzosen Ende April 1915 unter dem Schutze ihrer großen Schiffskanonen starke Truppenmassen bei Seddil Bahr und Art Burun, im August sodann bei Kaba Tepe und in der Suvla-Bai. Aber auf den Höhen, von denen die Halbinsel durchzogen wird, hielten
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