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1. Thüringen - S. 6

1915 - Leipzig : Voigtländer
Söhnen Friedrich und Diezmann in Zwist. Infolge dieser Wirren nahm in Thüringen das Raubritterwesen überhand. Da erschien König Rudolf von Habsburg im Lande und hielt in Erfurt Hof. Er übte strenges Gericht: 66 Raubburgen wurden gebrochen, viele Raubritter hingerichtet; der Familienzwist im Hause Wettin wurde beigelegt. Aber nach Rudolfs Tod entbrannte der Streit von neuem. Albrecht verkaufte nun die Landgrafschaft an Kaiser Adolf von Nassau, der auch die Mark Meißen einzog Der Wettiner Friedrich floh nach Kärnten. Auch Adolfs Nachfolger, Kaiser Albrecht I., hielt Thüringen und Meißen besetzt. Aber Friedrich kehrte zurück, gewann wieder Anhang in Thüringen und schlug 1307 ein kaiserliches Heer bei Lucka (unweit Altenburg). So wurde Friedrich (der Gebissene oder der Freidige, d. i. der Kühne) der Wiederhersteller der wettmachen Macht! Von Kaiser Heinrich Vii. wurde er mit Thüringen und Meißen belehnt. Unter zahlreichen Fehden behauptete er seine Herrschaft, aber seine Körperkräfte brachen darunter allmählich zusammen. Einst führten die Franziskaner in Eisenach vor ihm das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen als Schauspiel auf. Er sah, wie die törichten Jungfrauen verdammt wurden. Da ries er in höchster Bestürzung: „Was ist denn der Christenglaube, wenn sich Gott auch auf Bitten Marias und aller Heiligen nicht erbarmt?" In seinem Zorn traf ihn ein. Schlagfluß, an dessen Folgen er im nächsten Jahre verschied (1324). Seine Nachfolger mehrten die wettinische Macht Unfo schirmten den Landfrieden gegen die Raubritter. Friedrich der Ernsthafte unterwarf durch den Grasenkrieg die Grafschaft Weimar. Friedrich der Strenge erwarb durch Heirat mit Katharina von Henneberg die Pflege Koburg („Das goldene Ei der Henne"). Als nach seinem Tode die wettinischen Lande geteilt wurden, bekam sein Bruder Balthasar Thüringen. Dieser fügte seinem Besitz durch Heirat mit Margarete von Nürnberg das Gebiet von Hildburghausen, Heldbnrg und Eisfeld hinzu, das diese von ihrer Hennebergischen Mutter ererbt hatte. Er sorgte für seine Städte; nach Gotha ließ er den Leinakanal leiten. Sein Sohn, Landgraf Friedrich der Friedfertige, starb 1440 kinderlos. 1440 fiel Thüringen an die Linie Friedrichs des Streitbaren, Markgrafen von Meißen. Dieser tatkräftige Fürst, der Sohn Friedrichs des Strengen, hatte 1423 vom Kaiser Sigismund die Belehnung mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Kurwürde erlangt. Der Name Kurfachfen ist schließlich auf das ganze Gebiet der Wettiner (Thüringen-Osterland-Meißen-Wittenberg) übergegangen. Die Söhne Friedrichs des Streitbaren (t 1428), Kurfürst Friedrich Ii. der Sanftmütige und Herzog Wilhelm der Tapsere, teilten 1445 von neuem, wobei Wilhelm Thüringen erhielt. Aber er fühlte sich benachteiligt und begann
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