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1. Thüringen - S. 7

1915 - Leipzig : Voigtländer
den furchtbaren sächsischen Bruderkrieg (1446—51). Damals wurde von Wilhelms zügellosen böhmischen Söldnern, den Hebraken, Gera verwüstet. Ein Nachspiel des Krieges war der Prinzenraub. Der Ritter $nnz von Kausfungen glaubte sich von dem Kurfürsten für seine-Dienste nicht genügend belohnt. Während Friedrich nach Leipzig verreist war, stieg er mit seinen Genossen in das Schloß zu Altenburg ein und entführte die Prinzen Ernst und Albert. Die Räuber flohen in zwei Trupps nach der böhmischen Grenze. Bei einer Rast im Walde wurde Kunz durch den wackeren Köhler Georg Schmidt gefangen genommen und Prinz Albert befreit. Ernst wurde von dem anderen Trupp freiwillig losgegeben. Kunz wurde 1455 aus dem Markte zu Freiberg enthauptet. — Ernst und Albert erbten nach Wilhelms Tode auch Thüringen. Damals stand die Macht der Wettiner auf ihrem Höhepunkt. Aber die Brüder schwächten ihre Macht wieder, indem sie 1485 in Leipzig zur Teilung schritten. Seitdem blieb Wettin in die ernestinifche und die albertinische Linie gespalten. Kurfürst Ernst erhielt Sachsen-Wittenberg und den Hauptteil von Thüringen, Herzog Albert bekam Meißen und das nördliche Thüringen. Auf Kurfürst Ernst folgte sein Sohn Friedrich der Weise (1486—1525), ein wohlmeinender, gerechter und frommer Fürst, der mehrmals auch als Reichsverweser treu seines Amtes waltete, auf diesen sein Bruder Johann der Beständige (1525—32), hierauf dessen Sohn Johann Friedrich dergroßmütige (1532—54). Was diese drei Fürsten für die Reformation getan haben, gehört der deutschen Gesamtgeschichte an. Die Lande der Erncstiner bis zur Teilung in die Häuser Weimar und Gotha 1640. Nachdem Johann Friedrich im schmal-kaldischen Krieg unterlegen war, mußte er in der Wittenberger Kapitulation 1547 den größten Teil seiner Länder riebst der Kurwürde an seinen Vetter Moritz (von der albertinischen Linie) abtreten Seinen Söhnen verblieben nur die thüringischen Länder. Die lutherische Lehre blieb dem Lande erhalten. Um sie zu fördern, gründeten Johann Friedrich und seine Söhne 1548 die Universität Jena. Von den drei Söhnen Johann Friedrichs empfand keiner den Verlust der Kurlande schmerzlicher als Johann Friedrich der Mittlere. In seiner Verblendung schenkte er dem fränkischen Ritter Wilhelm v. Grumbach Glauben, der ihm das Verlorene wieder verschaffen wollte. Er gewährte dem Grumbach, der wegen eines Überfalls auf Würzburg vom Kaiser geächtet war, sogar Schutz aus seiner Feste Grimmenstein in Gotha. Da wurde der Herzog selbst in die Reichsacht erklärt. Sein Vetter, Kurfürst August von Sachsen, mußte die Acht vollstrecken. Die Stadt Gotha ergab sich ihm nach viermouatlicher Belagerung. Es folgte ein grausames Strafgericht. Grumbach und seine Mitschuldigen wurden gevierteilt, der Grimmenstein geschleift, der Herzog in kaiserliche Gefangenschaft nach Wiener-Neustadt gebracht (1567). Bis an sein Ende (1595) blieb der Unglückliche in Haft. Sein Land fiel teils an
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