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1. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 96

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
96 Dritter Abschnitt. 593 594 593 594 Guntram stirbt, Childebert Ii. Herrscher von Austra-sien und Burgund. Er lässt durch Herzog Wintrio einen Angi iff auf das Reich Chlothars Ii. unternehmen und wird mit grossem Verlust zurückgeschlagen. Erfolglose Kämpfe in der Bretagne. durch Plünderungen (s. z. 590a). Ebrachar wurde beschuldigt von Waroch bestochen zu sein und aus den Augen des Königs verwiesen. Fred, chron. 12: Beppelenus dux Francorum factione Hebracharii itemque ducis a Britannia lnterficitur. Unde post Hebracharius ad summam paupertatem de rebus suis spoliatus pervenit. c) Der Brite Columbanus (Columba) kam um 590 (vgl. Rettberg Ii, 37 Das Jahr 594 nimmt an Friedrich Ii, 458) mit 12 Gefährten, unter denen Gallus, nach Gallien und gründete in den Yogesen die Klöster Anegray, Luxeuil, Fontaines (äusserst strenge Ordensregel und mönchische Ascese). Er gewann Einfluss auf König Theuderich Ii., den er von seinen Ausschweifungen abzubringen suchte, doch wusste Brunichildis um 610 seine Vertreibung durchzusetzen. Vgl. Ionas V. Columbani Ii, 5, Bouq. Iii, 476, Rett- berg Ii, 35 ff., Friedrich Ii, 458 If. S. auch Rückert Culture-. Ii 519 S. zu 610 a. * Fredeg. chron. 14: Anno Xxxiii0 regni Guntschramni. Eo anno V. Kal. Aprilis ipse rex moritur.* (Gegen Valesius, der 592 als Todesjahr annimmt, vgl. Pagi crit. a. 598 n. 7. Paul. Diac. Iv, 12 lässt irriger Weise Guntram erst nach Childebert sterben) — Regnum eiusdem Childebertus assumsit. (Childebert war also Herr Austrasiens und Burgunds und beherrschte wol alles Land südlich der Loire, während Chlothar auf das ursprüngliche Teilreich Chilperichs beschränkt war. Bonneil 218). Eodem anno Quintrio dux cam-panensis (Greg. Viii, 18. X, 3) cum exercitu in regnum Chlotharii ingreditur, Chlotharius cum suis obviam pergens hostiliter Quintrionem in fugam vertit sed utrimque exercitus nimium trucidatus est. Paul. Diac. Iv, 4: Childebertus quoque bellum gessit cum consobrino suo Hilperici filio, in quo proelio usque ad Xxx millia hominum caesa sunt. Nach der im Uebrigen ganz sagenhaften Daistellung der gesta 36 wurde die Schlacht bei Truccia in pago suessio-nico geschlagen, d. i. Droisy südwestlich von Soissons. Jacobs geogr. 232. Fi ed. chron. 15: exercitus Francorum et Britannorum invicem proeliantes uteique nimium gladio trucidantur. Jedenfalls scheiterte auch dieser Versuch u ) Mlt Guntra„m starb der letzte bedeutendere Vertreter der merovingischen Köni^s-macht. Trotz semes öfter hervortretenden Wankelmutes und einer zuweilen vielleicht berechneten Unentschlossenheit hat er doch einen bedeutenden Einfluss auf die Geschicke des fränkischen ic es aysgeubt. Er wird als ein frommer und friedliebender Fürst bezeichnet (pacificus et omni bomtate conspicuus P. D. Iii, 33), seine Leutseligkeit, Freigebigkeit und Milde (Beispiele Greg. Vii, 7. 19 40, Fred, chron. 1) machte ihn populär (Greg. Viii, 1); bei grosser Neigung zu bequemer Behaglichkeit ist er doch eifersüchtig auf sein königliches Ansehen und erscheint zuweilen willkürlich, jähzornig und grausam in der Uebereilung (X, 10. Viii 11) und seine Friedensliebe hindert ihn nicht an feindseligen und ungerechten Handlungen wo’es den eigenen Vorteil gilt. Seme ehelichen Verhältnisse waren bedenklicher Art (Greg. Iv 25 26) Vgl Lobeil 33 f. üeber Guntrams Verhältnis zur Kirche s. Fehr p. 15 ff. Er war der Kirche* aufrichtig ergeben und suchte durch ein gemeinsames Wirken von Kirche und Staat die sitt- rcrfr ?chtad(f df Volkslebens nach Kräften zu heilen. S. besonders sein Edict vom 10. Nov. jöj (-Ll. I? 3); über die beiden Synoden von Macon Fehr 17 ff.
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