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1. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 164

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
164 Siebenter Abschnitt. 1074 Dei Papst, erfüllt von dem Gedanken eines Kreuzzuges nach Konstantinopel zur Unterstützung der bedrängten orientalischen Christenheit, schreibt versöhnlich an den König, stellt Verhandlungen in der Mailänder Investiturfrage in Aussicht und erbittet den Rat und die Hilfe des Königs für den Kreuzzug, zu welchem er einen allgemeinen Aufruf erläfst.1 I clenuo repetens Baioariam, et in illis partibus aliquamdiu moratus, inde per i Augustam et Augiam (über Reichenau vgl. Mvk. 407ff.), Argentinam | devenit civitatem. *) Über die Kreuzzugsgedanken des Papstes s. o. d und Gsbr. Iii, 253 ff., für das folgende Mvk. Ii, 416 ff. Die Ausführung war auf schwere Hemmnisse gestofsen. Die erwarteten Streitkräfte kamen nicht, und Robert Guiscard verharrte im Widerstande. Schon am 4. April beklagt sich der Papst bei Herzog Gottfried über das Ausbleiben der versprochenen Hilfe (Reg. I, 72), er entschliefst sich den überseeischen Zug aufzugeben, hofft aber wenigstens zum Feldzug gegen Robert G. ein Heer aus Italien zusammenzubringen. Wibert von Ravenna (Bonizo, Ldl. I, 602) und die Pisaner hatten Hilfe versprochen, die Gräfinnen wollten 30000 Reiter stellen (Amatus Vii, 12), Gisulf von Salerno hatte Subsidien zugesagt, brachte aber nur Garderobe mit und mufste vom Papst vor den Pisanern geschützt werden (ebd. 13). Der Papst hatte sich nach dem Sammelplatz am Monte Cimino bei Viterbo begeben (Reg. I, 84, 12. Juni. ‘Data in expeditione, ad montem Cimini’. Amat. Vh, 13), aber die Pisaner liefen auseinander, und Wibert kam nicht. Dann ging der Papst nach Piano am r. Tiberufer, sö. von Sutri, um die Gräfinnen zu erwarten, aber auch diese kamen ohne Truppen (Reg. I, 85, 15. Juni. Data in expeditione, ad S. Fla-bianum). Bonizo 604: Quas, volentes pura mente papae obedire precepto, Langobardicus vavassorum tumultus impedivit; nam, seditione subita exorti, expedicionem dissipavere. Sicque infecto negocio papa Romam remeavit, wo er in eine schwere Krankheit verfiel (vgl. auch Reg. Ii, 9). Wahrscheinlich war es diese, welche ihn verhinderte, sich nach Benevent zu begeben, wohin er den Herzog Robert zur Verantwortung geladen hatte. Dieser erschien und wandte sich, nachdem er den Papst drei Tage umsonst erwartet (Am. Vii, 14), mit Sergius von Neapel verbündet (ebd. 15), gegen Richard von Kapua. Abt Desiderius von M. Cassino bemühte sich um Ausgleichung der Fürsten (ebd. 16 ff.), aber der Papst verhinderte das Friedenswerk. Er meldet 16. Okt. an Beatrix und Mathilde die Genesung von seiner Krankheit und schreibt: scitote, Robertum Guiseardum saepe supplices legatos ad nos mittere et tantae fidelitatis securitate se in manus nostras dari cupere, ut nemo unquam firmiore obligatione se cui-libet domino debeat vel possit astringere. Sed nos, non incertas rationes, cui illud sit adhuc differendum, considerantes, supernae dispensationis den streitenden Parteien Anerkennung zu finden. Geisa näherte sich dem oström. Hofe und liefs sich Ende 1075 zum König krönen, starb aber 1077; erst seinem Bruder Ladislaus gelang die Herstellung des inneren Friedens und die Machterhöhung des Reichs. Ygl. Huber 205f. Gregors Briefe an Geisa, Salomon und Judith vom 17. März und 28. Okt. 1074, 10. Jan., 23. März, 14. April 1075 bei J. Ii, S. 77. 127. 156. 183. 192.
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