Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 326

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
326 Siebenter Abschnitt. 1081 Mitte Mai den Marsch auf das vom Papst in Verteidigungszustand versetzte Rom fort und erklärt in einem Manifest an die Römer, dafs er nicht in feindlicher Absicht komme. Er trifft kurz vor Pfingsten vor Rom ein, das ihm die Thore verschliefst, und be- adiutorium (die versprochene Königshilfe) — subtrahere. Sed prudentia tua sollicite invigilet et, quid super hac re actum sit, diligenti examinatione co-gnoscat. Bisher hatte der Herzog seine Versprechungen unerfüllt gelassen. Der Papst hatte ihm bereits früher durch Desiderius (Reg. Viii, 27, J. Ii, 477) bestimmte Zusagen abgefordert: scilicet, si necessaria nobis expeditio fuerit post pascha (4. April), an per se vel per filium suum se decenter succursurum fiducialiter polliceatur; si vero hoc non oportuerit, quot milites post paschale festum, ut in familiari militia b. Petri sint, se destinaturum indubitanter pro-mittat. Endlich, ob er zur Fastenzeit, wo Norinanni solent pugna vacare — assentiat hoc pacto Deo offerre, ut una vel nobiscum vel cum nostro legato ad aliquas terras b. Petri, quo invitatus fuerit, competenter instructus accedat. (Zur Beurteilung Sander 66.) Anfang Mai (‘spätestens’, Sander 77) sandte er an den Herzog nach Salerno die Aufforderung, das griechische Unternehmen zu vertagen und der Kirche zu Hilfe zu kommen (Anna K. Iii, 9). Aber Robert hatte sich zu nichts verstanden, als vielleicht zu einem kurzen Vorstofs über M. Cassino nach Tivoli in der Fastenzeit (ann. Benev. 1080 Ss. Iii, 181; die Nachricht wird zu 1082 gezogen von Hirsch, Fdg. Vii, 77 n. 1, v. Heinemann 308 n. 2). Jetzt liefs er dem Papste sagen, seine Rüstungen seien schon zu weit vorgeschritten, beauftragte aber seinen als Statthalter zurückbleibenden Sohn Roger mit der Unterstützung des Papstes (Gesta Rob. Ss. Ik, 283, Anna K. I, 13. Sander 78 ff. legt diese Dinge eingehend dar). Auch machte er ihm von der Abweisung der Anträge Heinrichs Mitteilung (ebd.), die übrigens wie vor 6 Jahren in verbindlicher Form erfolgt war. Noch im Mai 1081 stach der Herzog mit seinem Angriffsheere von Otranto aus in See. Er begann im Juni die Belagerung von Dyrrhachium, schlug im Oktober ein vom Kaiser Alexios herbeigeführtes Entsatzheer und brachte im Jan. oder Febr. 1082 die Stadt in seine Gewalt. Vgl. Schwarz, Die Feldzüge Rob. Guiscards gegen das byz. Reich S. 9 n. 2, v. Heinemann S. 311, 318 ff. Der Papst blieb ungebeugt und vertraute auf seine Römer: magis, si necesse fuerit, mortem suscipere parati erimus, quam impietatibus eorum (seiner Gegner) assensum praebere aut iusti-tiam relinquere. Und bezüglich der Römer: Scias praeterea, quod Romani et qui circa nos sunt, fide et prompto animo Dei et nostro servitio parati per omnia existunt (a. a. 0. 486). Er setzte Rom und Umgebung in Verteidigungszustand. Sigeb. Chron. Ss. Vi, 304: contra quem (Heinr.) papa urbibus et castellis munitis, se ad rebellandum accingit. v. Heinemanns Annahme (S. 396 ff.), dafs K. Heinrich von Ravenna aus auch an den jungen Komnenenkaiser Alexios eine Gesandtschaft zum Abschlufs eines Bundesvertrags abgeordnet habe, erscheint schon aus chronologischen Gründen höchst unwahrscheinlich. Gegen Mitte Mai (Sander S. 81 n. 2) brach der König von Ravenna auf mit geringen Streitkräften (s. o.). Ihn begleiteten aufser Wibert und zahlreichen norditalischen Bischöfen sein Sohn Konrad, die Markgrafen Rainer, Hugo und Adalbert, Liemar von Bremen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer