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1. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 335

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
1082 Das deutsche Reich unter Heinrich Iv. 1056—1106. 335 Eine Gesandtschaft des oströmischen Kaisers Alexios Kom-nenos überbringt den Antrag eines Bündnisses und Hilfsgelder. Der König giebt mit Rücksicht auf die zur Abwehr der Feindseligkeiten der Markgräfin in die Heimat drängenden Lombarden die Einschliefsung Roms auf. Wibert bleibt mit dem Hauptteile den Februar 1084 verlegt worden. Die eingehende, sehr umsichtige Prüfung der schwierigen Frage durch Sander S. 192ff. erhebt die Ansetzung auf Ostern 1082 zu einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit. Vgl. auch Delarc Iii, 577 n. 4. b) Robert Guiscard war damals nach Zurücklassung des Heeres unter seinem Bruder Boemund nach Apulien zurückgekehrt (Gesta Iv, 524), um dem Papst mit heimischen Aufgeboten zu Hilfe zu eilen, fand aber die östlichen Provinzen seines Reichs in offenem Aufruhr und war daher kaum in der Lage, an einen sofortigen Entsatz Roms denken zu können (v. Heinemann 317 f., Sander 123 ff.). Nun berichtet zwar Lupus (Ss. V, 61) zum Jahre 1082: Et dux Robertus rediens ab Epidauro, relicto ibi Boamundo filio suo, perrexit Romam, ferens auxilium papae Gregorio; und Romuald (Ss. Xix, 410) scheint diese Nachricht zu bestätigen, doch macht Sander ebd. 125 n. 4 sehr wahrscheinlich, dafs heide Nachrichten sich auf 1084 beziehen. L. v. Heinemann S. 321 und 389 folgt der Überlieferung, die er aber doch soweit ändert, dafs er nur einen kurzen Vorstofs Roberts in die Nähe von Rom nach Tivoli annimmt, während Romuald berichtet: una cum filio suo Rogerio Gregorium papam adiit, hostes eius ab Urbe propulit ac civitatem Tiberim obsedit, acriter eam ex-pugnans, was eben deutlich auf 1084 hinweist. Avie es scheint, erschien damals im Lager vor Rom die byzantinische Gesandtschaft, von der Anna Komn. Iii, 6 berichtet (zur Zeitbestimmung vgl. auch Delarc Iii, 573 n. 3). Sie überbrachte Geschenke und Hilfsgelder, sowie einen Brief des Alexios, in dem dieser weitere Subsidien in Aussicht stellt, sobald der König nach Apulien vorgedrungen sei, und den Plan einer verwandtschaftlichen Verbindung beider Höfe erörtert. Auf diese Gesandtschaft bezieht sich Benzo Vi, 4 (Ss. Xi, 664): Ante Romam confert ei regna circumstantium, Africam Siciliamque, par Romae Bizancium. Basileus misit ei multa sanctuaria Alieni volunt regem magno desiderio, Constan- tinus optat eum in suo imperio, Infideles claudunt portas digni vituperio. Haec dilatio intrandi ad Romanum solium Innuit, quod etc. Das Ereignis wird als Beweis dafür angeführt, dafs der König trotz seiner bedrängten Lage (vgl. des. S. 661 v. 32- 34) unter göttlichem Schutz stehe, den angeführten Versen geht der Vers voraus: Clarum est quod eum amat Rector dominantium. Vorher (662, 31—663, 31) geht die Schilderung der Ereignisse seit Heinrichs erstem Romzuge, wobei, wie Sander erkannt hat, der erste und zweite Zug nicht getrennt sind (662, 46ff. geht auf den zweiten; S. 116 n. 2). Da nun, wie schon die angeführte Stelle zeigt, dieser Teil des Gedichts vor 1083 und nach 1081 abgefafst ist (Lehm-grübner Benzo v. Alba S. 78 ff.), so mufs die Zeit der Entstehung mit Sander a. a. O. nach dem zweiten Zuge angesetzt werden.1 Die Stimmung der Lombarden 1) v. Heinemann S. 396 läfst es im Frühjahr 1082 entstanden sein, weil er meint, die im Gedicht sich ausdrückende Niedergeschlagenheit (v. 32: 0 quam multis temptamentis rex noster concutitur, Circumquaque
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