Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Alterthum - S. 36

1876 - Berlin : Weidmann
36 Cultur der orientalischen Völker. bei Verdacht oder Verbrechen waren grausam und barbarisch. Die Abgaben, die zum Theil dem Grosskönige, zum Theil den Satrapen zuflössen, waren zwar beträchtlich (an Naturalleistungen circa 65 Mill. R.-M. jährlich, an Geld ziemlich das Gleiche), doch nach der Steuerkraft der Provinzen geordnet. Im Uebrigen liess der Perserstaat die religiöse und nationale Eigenthümlichkeit der Unterworfenen unbeschädigt. Der Handel blühte, da ihn in dem ungeheuren Reiche keine Zwischenzölle hemmten, und eine gemeinsame Reichsmünze bestand; dem Verkehre dienten wohl angelegte, wohl bewachte Poststrassen; auch Canäle, wie den des Rhamses und Necho an der Suezlandenge, herrliche Baumpflanzungen, grosse Landculturen liess Dareios, und nach ihm die spätern Perser-Könige und Satrapen, ausführen. Zu Susa thronte der Grosskönig inmitten eines glänzenden, durch genaues Ceremoniell geordneten Hofstaates, bewacht von seinen 10,000 „Unsterblichen“; zu diesen kam, da Jedermann militärpflichtig war, ein ungeheures Heeres-Aufgebot für den Fall von Kriegen. Neben Susa waren Persepolis, Ekbatana und Babylon Hauptstädte. E. Resultate. Cultur der orieutalischen Welt. § 42. Aeufserliche Cultur. Heeren, Ideen L Alle diese genannten Völker des Orients haben, sobald sie in die Geschichte eintreten, bereits eine gewisse Cultur, über deren erste Anfänge wir uns keine Rechenschaft zu geben vermögen. Sie haben Ackerbau und gründen Städte, unter denen einige, wie Theben, Babylon und Ninive, unseren heutigen Weltstädten an Grösse und Bedeutung gleichkommen. Zwischen den Völkern finden frühzeitig Handelsverbindungen statt, die, am eifrigsten von den Phönikiern gepflegt, vom Indus bis über die Säulen des Herkules hinaus, vom Kaukasus und Imaus bis nach Nubien reichen. Die Schifffahrt ist mithin auf dem Meere, der Karavanenhandel auf dem Lande in Blüthe. Diese Blüthe des Orients scheint grösser, so lange die Nationen frei und unabhängig nebeneinander stehen. Frühzeitig aber findet sich die Tendenz, Weltreiche zu bilden. Zuerst in Aegypten (§ 12), dann in Assyrien (§ 25) und Babylonien (§ 35), zuletzt und am vollkommensten bei den Persern. Die politische Form dieser Reiche ist der Despotismus, der an die Stelle des früher fast überall nachweisbaren patriarchalischen Regiments von Stammes-Aeltesten tritt. Die despotischen Weltherrschaften bezeichnen also einerseits bereits ein Rückschreiten in der ursprünglichen Sittlichkeit dieser Völker; andererseits freilich eine Ausgleichung und Verallgemeinerung der Bildungs-Elemente. Hauptträgerin
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer