Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Alterthum - S. 48

1876 - Berlin : Weidmann
48 Attische, Peloponnesische Sagen. wachenden Drachen erlegte1). Die Sage deutet vielleicht auf den alten Weg, den indisches Gold nach dem Westen nahm; oder tiefer auf das Sonnengold, das vom Osten herkommt. Wie die Sage oft und zu verschiedenen Zeiten von den Dichtern behandelt ist, so bietet sie ein mehrfaches Bild des jeweiligen geographischen Gesichtskreises der Griechen. b) Der attische Sagenkreis. Die Kekropia, die Burg auf der Felsplatte zwischen Ilissos und Kephissos, wurde dem Kekrops2) zugeschrieben, den erst die spätere Sage zum Einwanderer aus Aegypten macht. In Wahrheit aber stellt sich die alte pelasgische Zeit Attika’s in Kekrops dar, der den Zeusdienst auf dem Felsensitze einheimisch machte. Eine zweite Epoche beginnt mit dem Erechtheus, welcher der Pallas Athene als der Stadtgöttin ein altes (sitzendes) Bild errichtete3). Sie hatte dem Lande das edelste Geschenk, den Oelbaum, gegeben. Unter der Akropolis wuchs dann die Stadt Athen an. Ein anderes Gemeinwesen erwuchs zu Eleusis, wo der Sage nach Triptolemos4) von der Demeter den Ackerbau lernte, und hier ihre mit Hymnen gefeierten Culte gründete. Die dritte Epoche altattischer Sagengeschichte beginnt dann mit T h e s e ü s5), dem zu Troizen erzeugten Sohne des Aigeus. Er wandert als Jüngling auf heroischer Heldenfahrt über den Isthmos zu seinem Vater, bezwingt den Keulenschwinger Periphetes, den Fichtenbeuger Sinis ®), den Skeiron, Prokrustes u. A.; befreit die Vaterstadt von dem, dem Minos bisher entrichteten Tribut, indem er mit Hilfe der Ariadne den Minotaur in dem von Daidalos erbauten Labyrinthe bezwingt; vereinigt dann als König die Gaue Attikas zu einem Staat7) (woran noch später das Fest der Panathenäen erinnerte) und theilte das Volk in Eupatriden, Geomoren und Demiurgen. Endlich war dies der am frühsten geeinigte griechische Staat, der selbst der dorischen Wanderung widerstehen konnte, und der noch früher die Oberherrschaft der Phönikier abschüttelte, die von Kreta, vielleicht von der ganz nahen, kleinen Insel Minoa aus geübt wurde. Spätere Sagen gesellen den Landesheros allen grossen Thaten bei, und selbst noch bei Marathon stieg sein Riesenschatten auf, die schwere Schlacht zu entscheiden. c) Peloponnesische, besonders argivische Sagen. Korinth, dessen weitschauende Feste 1800' über dem Meere ragte, hatte die Sage vom Sisyphos8), dem „Listigsten der Menschen9) “, der sogar die Todtenrichter zu betrügen wusste; an seinem Grabe wurden die isthmischen Spiele gehalten. A r g o s hatte die alte Sage von der I o, der Geliebten des Zeus, und ihren Irrfahrten10), ein Abbild der Mondgöttin; von den Danai"den11) *) Odyss. Xii, 69—72. Pindar. Pyth. 4. Apoll. Rhod. 'Apyoravriicä. 2) Her. Viii, 44. s) Odyss. Vii, 81. Ii. Ii, 546 ff. 4) Xen. Hellen. 6, 3, 6. 5) Plut. Thes. °) Paus. Ii, 1. Thuk. Ii, 15. 8) Strab. 379. Paus. Ii, 5 9) Ii. Vi, 152. Odyss. Xi, 593—600. 10) Aesch. Prom. 639—882. “) Aeschyl., Die Schutzfl.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer