Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Alterthum - S. 49

1876 - Berlin : Weidmann
Argivischer und Thebanischer Sagenkreis. 49 (den versiegenden Quellen von Argos); von der Danae und dem Perseus (dem Abbilde des Sonnengottes); vor allem aber die Heraklessage, die später auf Theben übertragen ward. Herakles1), der Sohn des Zeus und der Alkmene, vollbrachte, von Heras Eifersucht verfolgt, seine grossen Thaten in Eurystheus Dienst, bis er sein Ende in Trachis fand2). Die späteren dorischen Fürsten machten ihn zu ihrem Stammvater; weitere Gestaltungen der Sage setzten ihn mit dem tyrischen Melkarth (§ 23) in Verbindung und gaben ihm seine zwölf Thaten als Abbilder der zwölf Zeichen des Thierkreises. Aber der griechische Geist hat aus Herakles sein sittliches Ideal gebildet3). Als Eurystheus gefallen war im Kampf gegen Attika, das die von ihm verfolgten Söhne des Herakles (die Herakliden) aufgenommen hatte4), begann die Herrschaft der Pelopiden5). Pelops, Sohn des Tantalos6), wanderte aus Mysien in den von ihm benannten Peloponnes ein (nach Elis) und ward dann Stammvater des Herrscherhauses im alten Mykene7); ihm folgte Atreus, der entsetzliche Thaten gegen seinen Bruder Thyestes verübte; diesem der Atreide Agamemnon, dessen Bruder Menelaos in Sparta gebot. Die Gräuel dieses Hauses, die erst mit Orestes schließen und von denen Homer noch nichts weiss8), haben später die Tragiker (besonders Aescliylos) besungen und gestaltet9). d) Der Thebanische Sagenkreis. In Böotien war Orchomenos, der alte Sitz der Minyer, wohl der am frühesten angebauete Platz. Die Gründung der Kadmeia durch den Phönikier Kadmos10) weist auf östliche Einwanderung (§50). In Theben herrschte das Geschlecht der Labdakiden. König Laios erzeugte mit der Iokaste, nach dem Götterspruch sich selbst zum Unheil, den Oedipus, den, ausgesetzt und aufgefunden, König Polybos von Korinth erzog. So sich selber unbekannt, erschlug er den Vater, löste das Räthsel der Sphinx, freiete die Mutter, mit der er den Eteokles und Polyneikes, die Antigone und Ismene erzeugte. Als er der unbewusst begangenen Frevel inne ward, blendete er sich und wanderte dann bettelnd an der Hand seiner Tochter Antigone, bis er zu Kolonos in Attika Ruhe fand11). Um Thebens Herrschaft entzweieten sich seine Söhne; Polyneikes, der zum Adr äst nach Argos geflüchtet war, unternahm mit diesem, dem Tydeus, Amphiaraos, Kapaneus und Anderen den „Zug der Sieben gegen Theben“. In gegenseitigem Mord fielen die Brüder, die anderen Helden alle kamen um vor den Thoren, bis auf Adrast. Als Antigone den unbe- ') Ii. Xix, 97—134. Odyss. Xi, 600—626. Hesiodus Theog. und Schild des Herakles. 2) Soph. Trach. 3) Vgl. Schiller, die beiden letzten Strophen von „das Ideal und das Leben“. 4) Eurip. Heraclid. 5) Thuk. I, 9. 6) Odyss. Xi, 582—592. Grote 7. Cap. 7) Curtius, Peloponnes Ii, 385 ff. 8) Ii. Ii, 101 ff. Odyss. Iii, 254—275. 303—310. I, 35 —42. 9) vgl. Göthe, Iphig. I, 4. 10) Grote I S. 205. Ovid. Metam. Iii, 3 ff. n) Soph. Oed. rex u. Oed. in Col. Müller, Abriss. I. 2. Auflage. 4
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer