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1. Das Alterthum - S. 121

1876 - Berlin : Weidmann
Poesie dieser Periode. 121 Welt und richtet sie auf das eine Ziel, das Gute. So enthüllt sich ihm die Gottheit , ohne dass er jedoch zur persönlichen Auffassung derselben durchdringt, als die höchste, den Dingen innewohnende Vernunft. § 99. Die Poesie dieser Periode. I. Ar istot. poet. 4. Ii. 0. Müller, Gesch. der gr. Lit. G. B ernhardy, Grundriss der gr. Lit. I. Ii, 1 2. Halle. Die epische wie die lyrische Poesie war verblüht, dagegen erhob sich nach der grossen nationalen That der Perserkriege das Drama1) bei den Griechen. Dasselbe hat seinen Ursprung in den Dionysos- oder Bakchosfesten, bei denen zur Ehre des Gottes Dithyramben gesungen wurden. Bald ging man dazu über, das bloss Erzählte und Gesagte darzustellen, was zuerst Thespis zu Solons Zeiten gethan haben soll2). Aus seinem Ursprünge behielt das Drama, dessen Entwicklungsstätte einzig und allein Athen blieb, den Chor als wesentlichen Bestandtheil bei, der die Handlung mit seinen lyrisch-didaktischen Betrachtungen begleitete. Die Handlung selbst hatte zum Gegenstände die alten Heroengeschichten, selten nur grosse gleichzeitige Begebenheiten, und zog sich durch drei in sich abgeschlossene Stücke als Trilogie hin. Die Bühne (ax^) war schmal, ein Palast im Hintergründe die gewöhnliche Dekoration; der Chor trat von rechts in die Orchestra, in deren Mitte ein Altar, die Thymele, stand. Die drei grossen tragischen Dichter sind die Athener Aischylos, 525—455, Sophokles, 496—406, und Euripides, 480—406. Aischylos3), der Dichter der Orestie, der Sieben gegen Theben, der Perser, des gefesselten Prometheus und der Schutzflehenden, ist erhaben und gewaltig, voll tiefer Frömmigkeit und Sittlichkeit. Er hat die grösste Zeit seines Vaterlandes mit durchlebt, hat bei Marathon und Salamis gefochten und in seinen Werken diese grosse Zeit wiedergespiegelt. Nach den Zeiten des Aristeides und Kimon, mit denen er gefühlt und gehandelt, nach dem Fall des Areiopags, für den er, fast siebenzigjährig, sein erhabenstes Werk, die Eumeniden, gedichtet, suchte er Zuflucht im sicilischen Gela, wo er wunderbar, wie erzählt wird, endete. Sophokles'), von welchem gleichfalls noch sieben Stücke übrig sind (König Oedipus, Oedipus in Kolonos, Antigone, Elektra, Aias, Philoktet und die Trachinierinnen) ist milder, harmonischer, doch von nicht geringerer Kraft und Tiefe. Persönlicher Freund des Perikies und Herodot, zeigt er die fortgeschrittene Bildung Athens ohne ihre Entartung, und preist die Mässigung und die Gesetzesehrfurcht als die Stütze der Staaten. Euripides5) endlich (Dichter der Medea, Iphigeneia in Aulis und ') r^aycosia. 2) Hör. A. p. 275 ff. s) Suidasv. 4) Schöll, Sophokles. Sem Leben und Wirken. Franks, a. M. 1842. J) Suidas v. Gellius Xv, 26.
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