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1. Das Alterthum - S. 256

1876 - Berlin : Weidmann
256 Untergang des Iuliseh-Claudischen Hauses. heit seines finsteren Gemüthes *) und wie man meinte, allen Lüsten noch als Greis hingegeben, auf Capri: bis er auf einer Reise in Misenum erkrankte, und (da man eine Ohnmacht, die ihn befallen, für den Tod genommen und dem Nachfolger schon gehuldigt hatte) von Macro unter den Kissen seines Bettes erstickt wurde2), 37 n. Chr. § 185. Der Untergang des Iulisch-Claudischen Hauses. I. Durchgehende Quellen Dio und Sueton; das Nähere bei jedem einzelnen Kaiser in den Anmerkungen. Ii. Höck I, 3, S. 1 Im—406. Peter Iii, Abth. 1, S. 231—334. Merivale V u. Vi. Von den Söhnen des Germaniens und der unglücklichen Agrip-pina hatte nur Gaius3), einst als Kind von den rheinischen Legionen schmeichelnd Caligula4) (Comissstiefelchen) genannt, durch knechtisches Wesen unter Tiberius Augen sein Leben gefristet5). Jetzt auf den Thron erhoben (reg. 37—41 n. Chr.) füllte er das aufathmende Rom mit malslosem Jubel, mit Geschenken und Festesfreuden. Aber in sinnloser Verschwendung vergeudete er den Staatsschatz von 3,300 Mil. Sest. (an 600,000 Mark) in neun Monaten6). Dann ging er von der Grausamkeit der Circusspiele7) zu jeder Grausamkeit gegen Menschen über8), und seine ganze Regierung ist nur ein wahnsinniges Gemessen aller Lüste, ein Spott mit allem Heiligen und Ehrwürdigen und ein Wüthen gegen die menschliche Gesellschaft9) wie gegen seine Familie. Von einem Kriegszuge gegen Germanien und Britannien brachte er keine Trophäen als am Strande aufgelesene Muscheln10), und als Deutsche verkleidete Sklaven heim. Zuletzt liess er sich göttlich verehren, bis er durch eine Prätorianerverschwörung, an deren Spitze der Tribun Cassius Chaerea stand, im Circus erschlagen wurde11). Als die Germanen der Leibwache, den Gaius zu rächen, durch den kaiserlichen Palast wütheten, fanden sie einen zitternd sich verkriechenden Mann: es war Tiberius Claudius, der Bruder des Germaniens, des Gaius Oheim, den dieser zum Spott seiner Laune am Leben erhalten12); sie huldigten ihm und hoben ihn auf den !) Tac. Ann. Vi, 12: Quid scribam vobis, patres conscripti, aut quo modo scribam aut quid omnino non scribam hoc tempore, di me deaeque peius per-dant quam perire me cotidie sentio, si scio. Ebenso Suct. Tib. 67. 2) Tac. Ann. Vi, 56. Dio Lviii, 28. 3) Diolix. Sueton, Gai. Iosephus, Archaeol. Xix. Philo, leg. ad Gaium und adv. Flacc. Plinius, hist. nat. Seneca an versch. Stellen. Zonaras Xi, 5—7. 4) Tac. Ann. I, 41. Suet. Gai. 9. Dio Lvii, 5. 5) Suet. Gai. 10: ut non immerito sit dictum, nec servum meliorem ullum, nec deteriorem dominum fuisse. Tac. Ann. Vi, 20 (26). 45 (51). 6) Dio Lix, 2. Geringer Suet. Gai. 37 (2,700 Mill.sest.). 7) Suet. Gai. 11.54. Dio Lix, 14. 8) Suet. Gai. 22: hactenus quasi de principe, reliqua ut de monstro narranda sunt. 9) Suet. Gai. 30. 10) spolia Oceani. Suet. Gai. 47. Diolix, 21. “) Diolix, 29—30. Suet. Gai. 58—60. 12) Suet. Gai. 23: Claudium pa- truum non nisi in ludibrium reservavit.
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