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1. Tazitus' Germania - S. 22

1911 - Düsseldorf : Schwann
22 13. Häusliches Leben und Vergnügungen. 22. Gleich nach dem Schlafe, den sie meistens in den Tag hineindehnen, baden sie; gewöhnlich warm, weil bei ihnen die meiste Zeit Winter herrscht. Nach dem Bade speisen sie. Jeder hat seinen besondern Sitz, seinen eigenen Tisch. Dann gehen sie an ihre Geschäfte, nicht selten auch zu Trinkgelagen, in Waffen. Tag und Nacht ununterbrochen fortzuzechen ist keinem Schande. Häufig entstehen unter den Betrunkenen Zänkereien, die selten mit Schmähworten, öfter mit Wunden und Totschlag endigen. Aber auch wechselseitige Aussöhnung von Feinden, Abschließung von Eheverbindungen, Wahl der Häupter und endlich Frieden und Krieg wird meistens beim Gastmahle verhandelt, als ob zu keiner Zeit für aufrichtige Gedanken die Seele offener oder für große feuriger sei. Dieses Volk ohne List und Trug öffnet noch das Innere der Brust bei zwangloser Fröhlichkeit. Hat nun jeder ohne Rückhalt seine Meinung dargelegt, so wird dieselbe des folgenden Tags neuerdings vorgenommen, und jedem Zeitpunkte widerfährt sein Recht. Sie ratschlagen, wo keine Verstellung, und beschließen, wo keine Betörung stattfindet. 23. Ihr Getränk ist ein Saft aus Gerste oder Weizen, zu einiger Ähnlichkeit mit Wein verkünstelt'). Die glosse in den Text eingeschlichen. Es ist nicht möglich, daß der Meister sein herrliches Gemälde durch einen so ungeschickten Pinselstrich entstellt habe. *) Met. — Den Wein verschmähten nach Cäsar die Nervier und Sueven, weü er den Menschen verweichliche und unkriegerisch mache, so daß sie seine Einfuhr verboten. Erst im 13. Jahrhundert verdrängte der überhandnehmende Genuß des Weines Bier und Met von den Tafeln der Vornehmen.
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